2017-02-16 14:06:00

Papst segnet österreichische Athleten mit Handicap


Besonderer Besuch aus Österreich für den Papst: An diesem Donnerstag empfing Franziskus im Vatikan acht Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung. Sie beteiligen sich im März, zusammen mit 2.700 weiteren Sportlern mit Handicap, an den Weltwinterspielen der Special Olympics, die in der Steiermark ausgetragen werden. „Liebe Freunde, wir können von Ihnen lernen, sich über die kleinen und einfachen Dinge zu freuen, sich zusammen zu freuen”, sagte Franziskus (hier die Rede im Wortlaut) seinen Gästen, die heute morgen in Rom angekommen waren. Jede sportliche Betätigung habe etwas mit Freude zu tun, die Freude sich zu bewegen, die Freude für das Leben und die Gaben des Schöpfers, so der Papst, und direkt an die Sportler gewandt: „Wenn wir ein frohes Lächeln auf Ihren Gesichtern und große Freude in Ihren Augen sehen, sooft Sie in einem Wettkampf erfolgreich waren – und der schönste Sieg ist eben, sich selbst zu überwinden –, begreifen wir, was ehrliche und wohlverdiente Freude bedeutet.” Und der Papst zitierte den Eid, den die Sportlerinnen und Sportler der Special Olympics ablegen: „Lasst mich gewinnen! Aber wenn ich nicht gewinnen kann, dann lasst es mich mutig versuchen.”

„Freuen tut man sich”, sagte uns, wie um den Papst zu bestätigen, die Sportlerin Birgit Gebhart, die wir zusammen mit drei weiteren Olympioniken - Alexandra Prosser, Philipp Stiefmann und Barbara Pölzl - gleich nach der Papstaudienz auf dem Petersplatz abgepasst haben. Die Frage an sie: Wie wars beim Papst? “Eigentlich lustig und sehr super. – In welcher Disziplin treten Sie an bei den Special Olympics? Schifahren. Langlaufen und schwimmen. - Es ist etwas Besonderes für mich, weil ich zum ersten Mal in Rom bin. Ich bin einfach in den Knicks gegangen. – Und der Papst hat auch einen Knicks gemacht…? - Eigentlich nicht! Schlecht wars nicht. War schön! - Werden Sie besser schifahren, weil der Papst Sie gesegnet hat? Das werden wir dann sehen! Dabeisein ist alles!”

Begleitet wurden die Sportler von einer stattlichen, etwa 40-köpfigen Delegation aus Österreich: Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer war mitsamt seinen beiden Stellvertretern dabei, außerdem zwei Bischöfe, Alois Schwarz von Gurk-Klagenfurt als österreichischer Sportbischof sowie Wilhelm Krautwaschl von Graz-Seckau, in dessen Diözese die Winterspiele stattfinden. „Es war wirklich auch für mich bewegend, ich war auch zum ersten Mal in offizieller Mission dem Papst eine Grußadresse habe geben dürfen und in die Augen der Sportlerinnen und Sportler zu schauen, das hat mich sehr berührt“, sagte uns Krautwaschl, den Papst Franziskus 2015 zum Diözesanbischof von Graz gemacht hatte. „Er hat uns allen in Erinnerung gerufen, dass jeder Mensch eine Würde hat, die ihm nicht genommen werden kann, und dass diese Würde grenzenlos ist. Genau das, was die mehr als 2.500 Sportlerinnen und Sportler aus über 100 Nationen dann im März in Österreich deutlich machen.“ Die Athleten saßen bei der Papstaudienz in der ersten Reihe, und am Ende nahm sich der Papst für jeden von ihnen Zeit. „Der letzte, der zu ihm gekommen ist, hat ihn einfach abgebusselt, auf gut  steirisch gesagt, und er hat den Segen gegeben, jedem persönlich – das war etwas, das tiefer hineingeht, als wir wahrscheinlich wahrnehmen können.“

Aus Amerika waren hochrangige Funktionäre der Special Olympics angereist, unter ihnen  Geschäftsführerin Mary Davids.  „Wer würde nicht aufgeregt sein, Papst Franziskus zu treffen!“, sagte sie uns. „Das ist ein ganz herausragender Besuch für unsere Athleten, mit dem Papst zu reden und ihm ihre Geschichte zu erzählen - eine Geschichte davon, wie es ist, widrige Umstände zu überwinden, eine Geschichte des Muts und des Könnens. Das ist die Idee der Special Olympics: Wir möchten, dass die Sportler ganz integriert sind in die Gemeinschaften und Gesellschaften, in denen sie leben.“ 

(rv 16.02.2017 gs)








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