2017-02-13 13:59:00

Israel: Streit um Gebetsrufe


Die Regierung will den islamischen Gebetsruf über Lautsprecher nur noch tagsüber zulassen, nicht mehr am frühen Morgen oder am späten Abend. Einen entsprechenden Gesetzentwurf billigte ein Ministerkomitee am Sonntag. Er geht jetzt der Knesset zu. Der Gesetzesvorschlag betrifft alle religiösen Einrichtungen, zielt aber deutlich auf die Muslime, deren Gebetsruf fünfmal am Tag per Lautsprecher von den Minaretten erklingt. 

„Bei diesem Gesetz geht es weder um Lärm noch um Lebensqualität“, protestiert der arabische Knesset-Abgeordnete Ayman Odeh. Das Vorhaben sei „eine rassistische Aufstachelung gegen eine nationale Minderheit“.

Eine frühere Version des Gesetzesvorhabens war bei einem ultra-orthodoxen Minister auf Widerstand gestoßen. Er fürchtete, dass künftig auch der Beginn des jüdischen Ruhetags Sabbath nicht mehr per Sirene angekündigt werden dürfe. Der Text wurde entsprechend modifiziert. Auch Israels Staatspräsident Reuven Richlin hat sich gegen das Gesetzesvorhaben ausgesprochen. Etwa 17,5 Prozent der Israelis sind Araber, die meisten von ihnen sind Muslime.

(afp 14.02.2017 sk)








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