2017-02-12 13:56:00

Schweiz: Kurt Marti verstorben


Der Schweizer Schriftsteller und reformierte Pfarrer Kurt Marti ist am Samstag im Alter von 96 Jahren in Bern verstorben. Das melden verschiedene Schweizer Medien am Sonntag. Marti hatte zunächst Jura studiert, dann evangelische Theologie. Nach Kriegsende engagierte sich Marti in der ökumenischen Kriegsgefangenenseelsorge in Paris. Ab 1949 arbeitete er als Pfarrer in verschiedenen Pfarreien - von 1961 bis 1983 war er Pfarrer der Berner Nydeggkirche.

Seit seinem Ausscheiden aus dem Kirchendienst 1983 widmete er sich ganz der Schriftstellerei. Sein literarisches Werk umfasst Prosa, Gedichte, Berichte und Predigten - darunter die Bände „Ein Topf voll Zeit. 1928-1948“, „Leichenreden“, „Der Traum, geboren zu sein“ und - zuletzt 2010 erschienen - der Band „Heilige Vergänglichkeit“. Als Autor erhielt er eine Vielzahl von Auszeichnungen, 2011 auch den Preis der Schweizer Schillerstiftung.
Marti galt als wortgewaltiger Prediger, der sich durch sprachliche Schärfe und intellektuelle sowie politische Klarheit gleichermaßen auszeichnete. „Am Ende eines Gottesdiensts konnte er schon mal dazu auffordern, keine Äpfel aus dem Südafrika des weißen Apartheid-Regimes zu kaufen“, heißt es etwa in einem Nachruf der „Berner Zeitung“. Theologisch galt Marti, der von Karl Barth und Dorothee Sölle beeinflusst war, als links.

(kap 12.02.2017 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.