2017-02-09 11:36:00

Papstmesse: Ohne Frauen keine Harmonie in der Welt


Frauen bringen Harmonie, Schönheit und Poesie in die Welt. Das unterstrich der Papst an diesem Donnerstag in der Frühmesse im Vatikan. In seiner Predigt in der Kapelle Santa Marta ging der Papst auf die biblische Erzählung aus der Genesis, in der über die Erschaffung der Frau gesprochen wird. Gott habe die Frau vor ihrer Erschaffung „erträumt“, und so müssten es auch Männer tun, die Frauen verstehen wollen, erklärte der Papst. Frauen seien wichtig für die Welt.

„Wenn die Frau fehlt, dann fehlt die Harmonie. Wir sagen ja oft, dass unsere Gesellschaft stark von Männern geprägt ist und da sagt dann einer, wo die Frau fehlt: ,Ja, ja, die Frauen sind da, um Teller zu waschen oder andere Dinge zu erledigen.´ Nein, nein, die Frauen sind da, um Harmonie zu schaffen. Ohne sie gibt es keine Harmonie. Sie bringt Harmonie und lehrt uns zu streicheln, zu mit Zärtlichkeit zu lieben und macht aus der Welt einen schönen Ort.“

Die Texte der Genesis heben drei Momente bei der Erschaffung der Frau hervor, so der Papst. Zuerst sei der erste Mensch allein, dann folgt der Traum und als drittes das Schicksal der beiden Adam und Eva, nämlich „ein Fleisch zu sein“. Und Franziskus nannte ein Beispiel: vor kurzem traf er ein älteres Paar, das 60. Hochzeitstag feierte. Der Papst fragte nach, wer von den beiden mehr Geduld habe.

„Und sie schauten mich an, dann haben sie sich in die Augen geschaut – ich werde niemals jene Blicke vergessen – dann wandten sie sich wieder mir zu und sagten, beide zusammen: ,Wir sind doch verliebt.´ Nach 60 Jahren gilt das noch und das bedeutet ganz einfach: ein Fleisch sein, wie es in der Bibel steht. Und das bringt die Frau: die Möglichkeit zum Lieben, die Harmonie in der Welt. Oft hören wir: ,Nein, unsere Gesellschaft oder Institution braucht Frauen, die das oder jenes tun.´ Nein, nein, der Sinn und Zweck der Frauen ist es nicht, eine Funktion auszuüben. Es ist zwar wahr, dass Frauen Verantwortung tragen müssen und das tut sie auch, wie wir alle auch. Menschen auszubeuten ist gegen die Menschlichkeit. Das ist wahr. Aber Frauen auszunützen ist noch schlimmer. Das bedeutet die Harmonie Gottes, die er für die Welt geschaffen hat, zu zerstören. Das ist Zerstörung.“

Damit ging der Papst auf das Tagesevangelium (Mk 7, 24-30) ein, in der es um eine heidnische Frau geht, die Jesus um die Heilung ihrer Tochter bittet. Die Antwort Jesu sei hart, aber sie weckt im Herzen der Frau eine Erkenntnis, die alle Jünger und erst recht die Pharisäer beschämen kann:  Auch die Heiden haben Anteil am Brot des Lebens und somit am Heil der Welt. Um diese Erkenntnis zu erlangen, bedurfte es dieser mutigen Frau.

„Das ist das große Geschenk Gottes. Er hat uns die Frau geschenkt. Im Evangelium – wie wir gerade gehört haben – wird die Stärke der Frau hervorgehoben. Sie ist mutig, nicht wahr? Sie ist tapfer vorwärts gegangen. Aber noch mehr: die Frau ist Poesie und Schönheit. Ohne sie wäre die Welt niemals so schön und harmonisch. Und ich finde es schön – aber das ist eine ganz persönliche Meinung – dass Gott die Frau erschaffen hat, damit wir eine Mutter haben.“

(rv 09.02.2017 mg)








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