2017-02-02 14:43:00

Neues Buch zu Vatileaks: Angst vor Imageschäden falscher Weg


„Es ist besser, in einem juristischem Verfahren die Wahrheit zu suchen, als ein Verfahren aus Angst vor möglichen Imageschäden abzubiegen.“ Das hat der frühere Vatikansprecher P. Federico Lombardi am Donnerstag bei einer Buchpräsentation zu den Dokumenten des Vatileaks-II-Prozesses im Vatikanischen Pressesaal hervorgehoben. Dies sei auch die Linie von Papst Benedikt XVI. bei den Fällen von Kindesmissbrauch gewesen, sagte Lombardi.

Der Jesuit hatte bereits bei der Kathpress-Jubiläumsfeier am Dienstag in Wien auf den generellen Zug in der Kommunikation des Vatikan zu mehr Transparenz hingewiesen. Beispielhaft für den Wandel sei der Umgang mit Skandalen wie sexuellem Missbrauch oder den Vatileaks-Fällen, so Lombardi: Die internationale Presse habe die Verfahren gegen den Kammerdiener Benedikts, Paolo Gabriele, und den COSEA-Kommissionssekretär Lucio Vallejo Balda „angemessen“ mitverfolgen sollen, weswegen er - Lombardi - im vatikanischen Gerichtssaal dabei war, erläuterte der Jesuit das Vatikan-Vorgehen bei der Aufklärung dieser Fälle. Dies sei ein Novum gewesen.

Bei der Buchpräsentation betonte der frühere Papst-Sprecher, in dem Prozess gegen Vallejo habe man versucht, sich Klarheit zu verschaffen, Regeln der Gesetzlichkeit und der Korrektheit zu etablieren und ihnen durch Rechtsprechung Wirkung zu verschaffen. Dies werde in den jetzt veröffentlichten Dokumenten deutlich.

Lombardi und Radio-Vatikan-Journalist Massimiliano Menichetti beleuchten in dem Buch mit dem Titel „Vatileaks II: Der Vatikan in der Bewährungsprobe durch die Justiz und durch die Menschen“ Hintergründe des Skandals zur möglichen Veruntreuung von Geldern im Vatikan, der im Herbst 2015 ausgebrochen war. Das Werk enthält unter anderem Zeugnisse der Angeklagten im Vatileaks-II-Prozess sowie Dokumente der vatikanischen Justiz.

(kap 02.02.2017 mg)








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