2017-01-29 16:04:00

D: Flüchtlinge in Libyen erleiden Schreckliches


Deutsche Diplomaten in Afrika prangern in einem internen Lagebericht allerschwerste Menschenrechtsverletzungen in sogenannten libyschen Privatgefängnissen an. Dort halten Schlepper ausreisewillige Flüchtlinge gefangen. Das berichtete laut der „Welt am Sonntag“ die deutsche Botschaft in Nigers Hauptstadt Niamey in einer sogenannten Diplomatischen Korrespondenz an das Bundeskanzleramt und mehrere Ministerien. Darin wird von „allerschwersten, systematischen Menschenrechtsverletzungen in Libyen“ gesprochen.

Wörtlich heißt es demnach in dem Schreiben, das der Zeitung vorliegt: „Authentische Handy-Fotos und -videos belegen die KZ-ähnlichen Verhältnisse in den sogenannten Privatgefängnissen.“ „Exekutionen nicht zahlungsfähiger Migranten, Folter, Vergewaltigungen, Erpressungen sowie Aussetzungen in der Wüste sind dort an der Tagesordnung“, heisst es in dem Bericht weiter. „Augenzeugen sprachen von exakt fünf Erschießungen wöchentlich in einem Gefängnis - mit Ankündigung und jeweils freitags, um Raum für Neuankömmlinge zu schaffen, d.h. den menschlichen ,Durchsatz' und damit den Profit der Betreiber zu erhöhen.“

Mehr als 180.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr von Nordafrika nach Italien. Beinahe 90 Prozent brachen von Libyen aus übers Mittelmeer nach Europa auf.

(welt am sonntag/afp 29.01.2017 mg)








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