2017-01-27 14:49:00

USA: Dialog statt Abschiebung


Dialog statt Abschottung - mit diesem Appell reagieren die US-Bischöfe auf die Entscheidung des neuen US-Präsidenten vom Mittwoch, die Abschiebung illegaler Immigranten aus den USA zu verstärken. US-Präsident Donald Trump hatte mit dem Exekutivauftrag entschieden, das Personal der mit der Abschiebung illegaler Einwanderer betrauten US-Behörden um 10.000 zusätzliche Kräfte aufzustocken. Bei dem Entscheid gehe es laut der offiziellen Angaben um eine „Verbesserung der öffentlichen Sicherheit im Inneren der Vereinigten Staaten“, wie CNN berichtet. Betroffen von der Intensivierung der Abschiebepraxis seien unter anderem sogenannte „sanctuaries“, also Städte, die sich weigern, illegale Einwanderer an die Behörden zu übergeben.

Die Sorge in den USA über kriminelle Handlungen illegaler Einwanderer sei zwar nachvollziehbar, schreibt der für Migrationsfragen zuständige Vertreter der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Joe Vasquez, in einer Erklärung vom Donnerstag. Um Kriminalität effektiv und langfristig zu verringern, brauche es jedoch präventive Maßnahmen wie Dialog und Zusammenarbeit. Als Beispiel nennt der Bischof die Pflege von Kontakten zu Einwanderungsfamilien. Es könne durchaus Situationen geben, in denen die Regierung die Beziehung zu den Einwanderungsgemeinschaften fördern könne, indem sie mit Opfern oder Zeugen von Kriminalität zusammenarbeite, führt Vasquez aus. Für einen Dialog zwischen den örtlichen Strafverfolgungsbehörden und Einwanderern setzten sich etwa auch die US-Bischöfe ein. Zudem müssten Einwanderungsbehörden auf allen Ebenen kooperieren, um den Schutz sowohl der amerikanischen Bürger als auch der Zuwanderer zu gewährleisten, schreibt der Bischof weiter. In dem Beitrag, der auf der Internetseite der US-amerikanischen Bischofskonferenz veröffentlich wurde, kommt auch die Sorge zum Ausdruck, Trump könne Kooperationen in diesem Bereich schädigen.

(pm/cns/cnn 27.01.2017 jg) 








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