2017-01-26 17:59:00

Venezuela/Vatikan: Besuch aus Caracas


Venezolanischen Medienberichten zufolge soll Papst Franziskus „in den nächsten Tagen“ Vertreter der venezolanischen Regierung und der Opposition in Audienz empfangen. Der Fernsehsender NTN24 berichtet, beide Seiten wollten je zwei Sprecher nach Rom entsenden. Zuletzt waren die Vermittlungsbemühungen des Heiligen Stuhles ins Stocken geraten, obwohl dieser seine Bereitschaft zugesagt hatte, weiterhin zur Verfügung zu stehen. Im Vatikan hätten die Unterhändler mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zu tun, der 2009 bis 2013 als Nuntius in Venezuela wirkte. Das südamerikanische Land erlebt unter der sozialistischen Regierung von Nicolas Maduro seit zwei Jahren eine katastrophale Versorgungskrise und schwere politische Spannungen. 

Die katholische Kirche in Venezuela selbst übte wiederholt scharfe Kritik an Maduro. Trujillos Bischof Oswaldo Azuaje sagte, in Venezuela gebe es „immer weniger Freiheiten. Wir steuern auf ein totalitäres Regime zu." 

Die Regierung unter Maduro hat das Parlament de facto entmachtet, setzt sich über alle Parlamentsbeschlüsse hinweg und regiert per Dekret. Das von der Opposition dominierte Parlament hatte indes jüngst erklärt, Präsident Nicolás Maduro habe sein Amt wegen Untätigkeit de facto aufgegeben und sei daher nicht mehr als Präsident anzuerkennen. Allerdings ist das venezolanische Parlament nicht dazu befugt, den Präsidenten abzusetzen.

Zu Wochenbeginn demonstrierten abermals Zehntausende gegen den Sozialisten Maduro und forderten Neuwahlen. Aufgrund der prekären Lage der Bevölkerung würden die Sozialisten eine Wahl derzeit deutlich verlieren. In Venezuela, dem erdölreichsten Land der Welt, hungern hunderttausende Bürger, Medikamente sind Mangelware, die Geldentwertung ist rasant.

(cath.ch 25.01.2017 gs)








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