2017-01-23 12:39:00

Papst an Mafiajäger: „Der Teufel kommt aus den Taschen“


Polizeiermittler und Mafiajäger haben täglich mit dem Teufel zu tun: Dieser kommt nämlich überall dort zum Vorschein, wo es viel Geld und Macht zu verdienen gibt. Das sagte der Papst an diesem Montag bei einer Privataudienz für die italienischen Polizisten der „Antimafia-Einheit“ DIA. „Wir wissen alle, dass der Teufel aus den Taschen hervorkommt, dort findet die erste Korruption statt“, so der Papst an die Teilnehmer des Treffens.

Ihm sei bewusst, dass Mafiajäger ein gefährliches Leben hätten, im Dienste des Allgemeinwohls und der Sicherheit aller Bürger. „Ich weiß, welche Risiken und Gefahren ihr und eure Familien ausgesetzt seid. Die mafiöse Art führt zu solcher Gewalt. Deshalb werden von euch eine besondere Leidenschaft und Sinn für die Dienstpflicht erwartet; aber auch von uns - also allen Einwohner, die von euren Diensten profitieren - solltet ihr auf Unterstützung, Gebet und Nähe zählen können. Ich versichere euch, dass ich für euch da bin und für euch bete.“

Franziskus gab den Mafiajägern allerdings auch zu bedenken, es sei wichtig, dass sich alle Kriminellen, auch die Mafiosi, von der „Güte Gottes“ berühren ließen. Er bete dafür, dass diese Menschen sich bekehrten und ihr Leben komplett änderten. „Das Geld der schmutzigen Geschäfte und der mafiösen Delikte ist blutverschmiertes Geld, das nur Ungleichheiten hervorbringt“, so der Papst.

Es gehe im übrigen nicht nur um die Mafia in Italien: Bei seiner Rede an die Mafiajäger erinnerte der Papst daran, dass in Europa viele Migranten ankämen, die vor Gewalt und Verfolgungen flöhen. Diesen müsse ein gut funktionierender Staat helfen. 

Hintergrund

Die derzeit gefährlichste Mafia-Organisation in Italien ist die ´Ndrangheta in Kalabrien. Schätzungsweise zehn Prozent der 180.000 Einwohner jener süditalienischen Region sollen zum Kreis dieser kriminellen Organisation zählen. Viele Einzelhändler zahlen Schutzgeld. Laut einer Studie hat die ’Ndrangetha 2014 mit Drogengeschäften, der illegalen Entsorgung von Gift- und Sondermüll und Waffenhandel einen Jahresumsatz von 53 Milliarden Euro erzielt. 60.000 Menschen sollen in 20 Ländern in die kriminellen Geschäfte verstrickt sein, darunter auch Deutschland.

(rv/focus 23.01.2017 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.