2017-01-23 12:26:00

Historiker und Brexit-Gegner erhält Karlspreis


Der Aachener Karlspreis geht in diesem Jahr an den britischen Historiker und Publizisten Timothy Garton Ash. Ash sei ein „überzeugender und bedeutender englischer Europäer und europäischer Engländer“, heißt es in der Begründung. Er habe gegen den Brexit argumentiert, leide heute an dem Ergebnis und wolle nicht aufgeben, für eine enge Bindung des Vereinigten Königreichs und der EU einzutreten. Als Historiker bewerte er „den europäischen Integrationsprozess nicht nach kurzfristigen oder tagespolitischen Ereignissen.“

Ash wurde am 12. Juli 1955 in London geboren und studierte Geschichte an der Universität Oxford. Im Rahmen seiner Promotion kam er Ende der 1970er Jahre zu Forschungen zum deutschen Widerstand gegen Hitler nach Berlin. Bekannt wurde er durch seine luziden Schilderungen der Umwälzungen in Osteuropa nach dem Ende der kommunistischen Systeme. Seit 1990 lehrt er in Oxford, wo er Direktor des „European Studies Centre“ ist. 2000 wurde er „Senior Fellow“ an der Stanford University in den USA.

Der Internationale Karlspreis zu Aachen für die Einheit Europas wird seit 1950 an Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben. Namensgeber ist Karl der Große. Im letzten Jahr erhielt Papst Franziskus den Preis.

(pm 23.01.2017 dh)








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