2017-01-15 12:40:00

D: „Priester zu wenig auf Zölibat vorbereitet“


Der Theologe und Psychotherapeut Wunibald Müller sieht Priester nicht ausreichend auf die verpflichtende Ehelosigkeit vorbereitet. Dies geschehe, „weil man das zölibatäre Leben oft spirituell überhöht hat“, sagte Müller am Sonntag im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur in Würzburg. Er leitete 25 Jahre das Münsterschwarzacher Recollectio-Haus für Priester in Lebenskrisen. Die Einsamkeit bei Priestern nehme zu. Bei vielen verschärfe sich dieses Gefühl mit dem Alter.

Müller reagierte auf einen öffentlichen Brief von elf Priestern aus dem Erzbistum Köln, die dieses Jahr den 50. Jahrestag ihrer Weihe feiern. In dem Schreiben an den Klerus und die Öffentlichkeit beklagen sie Einsamkeit und regen eine Debatte über die verpflichtende Ehelosigkeit bei Priestern an.

Die oft nicht selbst gewählte Einsamkeit sorge für ein Gefühl der Isolation und des Alleingelassenseins, erklärte Müller weiter. Das Bedürfnis nach Zweisamkeit komme nicht zum Zug. Diese Leere ersetzten manche durch zu viel Essen und Trinken. Der ehemalige Leiter des Recollectio-Hauses wiederholte seine Forderung, die Zölibatspflicht aufzuheben.

(kna 15.01.2017 sk)








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