2017-01-12 10:02:00

Russland: „Papstbesuch ist kein Problem mehr“


Der Papst auf dem Roten Platz in Moskau? Das könnte schon bald möglich werden, sagt der katholische Erzbischof der russischen Hauptstadt, der Italiener Paolo Pezzi. Franziskus’ bahnbrechende Begegnung mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill auf Kuba vor einem Jahr habe auch die Tür zu einem Papstbesuch in Russland aufgestoßen.

„Ich weiß nicht, wie lange das genau dauern wird“, so Pezzi zum SIR-Infodienst der italienischen Bischofskonferenz. „Ich glaube aber, dass so etwas nicht mehr als problematisch gesehen wird.“ Und weiter: „Mir scheint, dass man nach dem Ereignis von Kuba heute sagen kann, ein Papstbesuch in Russland wäre kein Problem mehr.“

Pezzi ist auch Vorsitzender der – kleinen – katholischen Bischofskonferenz für Russland. Die katholischen Strukturen in Russland wurden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von Vatikan errichtet, oft zum Missfallen der orthodoxen Kirche, die das Land als ihr kanonisches Territorium betrachtet. Das ist einer der Gründe, warum die Beziehungen zwischen dem Vatikan und Moskau sehr heikel sind.

Erzbischof Pezzi wies aber auch darauf hin, dass Franziskus aus seiner Sicht nicht allzu stark auf einen Besuch in Moskau hinarbeite. Der Papst sei da sehr „diskret“. Pezzi wörtlich: „Natürlich würde er Patriarch Kyrill gerne wiedersehen – ob in Moskau, in Rom oder anderswo. Aber er will da nichts erzwingen.“

Pezzi lobte in dem Interview den jetzigen Stand der ökumenischen Beziehungen. Seit dem Treffen von Franziskus und Kyrill nehme er auf orthodoxer Seite mehr Interesse an einem Kennenlernen und an Zusammenarbeit wahr. Allerdings sei die Lage von Ort zu Ort verschieden. 

(rv 12.01.2016 sk)








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