2017-01-09 12:58:00

Südkorea: Bischöfe wollen Parks Rücktritt


Auch die Bischöfe fordern den endgültigen Rücktritt der Präsidentin Park Geun-Hye. In einer Botschaft stellen sie sich hinter die Tausenden von Demonstranten, die am Samstag erneut Parks Auszug aus dem Präsidentenpalast von Seoul verlangt haben. Die Präsidentin ist in ein ganzes Knäuel von Skandalen verstrickt und wurde im Dezember durch das Parlament von ihrem Amt suspendiert. Sie weigert sich aber, in einem Prozess gegen sie auszusagen.

Park wird vorgeworfen, einer Beraterin hörig gewesen zu sein und Verbindungen zu einer sektenähnlichen Gruppe zu haben. Die Bischöfe hatten monatelang gezögert, sich zu ihrem Fall zu äußern. Jetzt sprechen sie davon, es gelte „die Demokratie zu verteidigen und weiterzuentwickeln“. Park müsse zurücktreten, weil sie gegen grundlegende Prinzipien des Rechtsstaats verstoßen habe. Die Führungskrise könnte zu schwerwiegenden wirtschaftlichen Turbulenzen führen, warnen die Bischöfe.

Die Katholikin Park, Tochter eines früheren südkoreanischen Diktators, hat eine katholische Schule und eine von Jesuiten geleitete Uni absolviert und umgab sich auch mit vielen katholischen Beratern. Darum schreiben die Bischöfe, die Kirche wolle im Schul- und Bildungswesen künftig mehr Gewicht auf die kirchliche Soziallehre legen. An den Straßenprotesten gegen Park nehmen nach Medienangaben immer mehr Katholiken teil, darunter auch Priester und Ordensleute. Etwa zwölf Prozent der Südkoreaner sind Katholiken.

(cath.ch 09.01.2017 sk)








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