Hannover: Erster Kirchenneubau seit mehr als 20 Jahren

Zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren wurde am vergangenen Sonntag in Hannover-Altwarmbüchen eine neugebaute Kirche geweiht. Der Bau der Heilig-Kreuz-Kirche begann im September 2015 und kostete rund 1,8 Millionen Euro. In einem oft „mausgrauen“ Alltag dienten Kirchen als „geheiligte Räume“ und erfüllten eine wichtige Funktion in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft, so Bischof Norbert Trelle im Gottesdienst.

Der Bischof von Hildesheim, zu dem auch die Stadt Hannover gehört, sagte: „Diese Kirche ist hineingebaut in die Umtriebigkeit und Geschäftlichkeit des Lebens.“ Sakralität und Funktionalität vereinigten sich in ihr. Der 1971 errichtete Vorgängerbau aus Beton war marode geworden und musste abgerissen werden. Nach Angaben des Bistums konnten 1,03 Millionen Euro der Kosten für den Neubau durch den Verkauf des Grundstücks, auf dem die abgerissene Kirche stand, aufgebracht werden. Die politische Gemeinde Isernhagen erwarb es und baute darauf ein Einkaufszentrum. 770.000 Euro trügen das Bistum und die Gemeinde, teilte das Bistum mit. Mit einem Patenschaftsprojekt sammelten Ehrenamtliche bislang ungefähr 7.000 Euro.

Mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten und einer offenen Fassade solle Heilig Kreuz, nach Angaben des Bistums, die Neuausrichtung der Pfarrgemeinschaft, nämlich die Offenheit gegenüber der Stadtgesellschaft, symbolisieren. Neben einem Pfarrheim gehören zu dem Neubau auch ein Vorraum, in dem ein Café entstehen soll, um Besucher der Märkte gegenüber einzuladen.  Die Größe des Kirchenraumes kann durch verstellbare Wände von 50 auf 150 Quadratmetern erweitert werden.

An der Kirchweihe nahmen 140 Gäste aus Kirche, Politik und Kultur an der Feier teil. Die neue Kirche ist einer von drei Kirchorten der Pfarrgemeinde Heilig Geist, zu der rund 7.500 Katholiken gehören.

(pm 09.01.2017 dh)