2017-01-03 14:03:00

Äthiopien: Workshop gegen Genitalverstümmelung


Die Katholische Kirche Äthiopiens hat einen dreitägigen Workshop für Schuldirektoren und Lehrer zum Problem der Genitalverstümmelung organisiert. Er fand vom 12. bis 14. Dezember 2016 in Addis Abeba statt. In der Vorbereitung und Durchführung arbeitete das Bildungsgremium der Sozialen Entwicklungskommission mit einem Ausschuss für Familienangelegenheiten zusammen. Die Tagung konzentrierte sich mit der Genitalverstümmelung auf eines der Hauptprobleme, mit dem Frauen und Mädchen in einigen Teilen Äthiopiens, vor allem in den ländlichen Gebieten, konfrontiert werden. Sozialer Druck unterschiedlicher Art sei der Hauptgrund für diese verurteilenswerten Praktiken, so eine der Erkenntnisse der Tagung. Besonders die Angst davor, stigmatisiert zu werden und untauglich für eine Ehe zu sein, sei ein Grund für Eltern und sogar Frauen selbst, sich auf die Verstümmelung einzulassen.

Da Lehrer täglich mit den Schülern und mindestens dreimal im Jahr mit den Eltern in direktem Kontakt stünden, sei es wichtig, die Thematik vor allem im Bildungsbereich anzusprechen. Lehrer und Erzieher seien in der Lage, eine Änderung in der Haltung gegenüber traditionellen Klischees zu beeinflussen. Aus diesem Grund seien sie zur Tagung eingeladen worden, so Salomon Abebe, verantwortlicher Leiter des Bildungsgremiums. Im Workshop wurden die Vertreter von Katholischen Schulen aufgrund ihrer Nähe zur Gesellschaft eindringlich dazu aufgerufen, die Bekämpfung dieser archaischen Praktik in das Schulsystem zu integrieren. Bereits im Februar 2013 hatten sich die Katholischen Bischöfe Äthiopiens in einem Dokument ausdrücklich gegen die Praktik ausgesprochen und den Kirchenmitgliedern deren Durchführung strikt untersagt. Genitalverstümmelung ist in Äthiopien verboten und wird gesetzlich bestraft.

(rv 03.01.2017 jg)








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