2017-01-02 14:51:00

Türkei: Apostolischer Vikar betroffen über Attentate


Die Plage des Terrorismus muss mit gemeinsamen Einsatz angegangen werden. Mit diesen Worten hat der Papst an diesem Sonntag des blutigen Anschlags in der Türkei gedacht, dem mindestens 39 Menschen zum Opfer gefallen waren, darunter offenbar auch zwei Deutsche. Erzbischof Paolo Bizzetti ist Apostolischer Vikar in Anatolien, gegenüber Radio Vatikan äußerte er sich zu den Worten des Papstes und die Notwendigkeit, den Terrorismus zu besiegen.

„Ich denke, dass die Worte des Papstes wirklich die Gefühle der gesamten katholischen Kirche ausgedrückt haben, nämlich die Nähe zu diesem starken Volk in einem extrem schwierigen Moment. Der Papst hat uns Katholiken, die wir in der Türkei leben, aus dem Herzen gesprochen, wir sind wirklich betrübt über das, was passiert, und sehr besorgt über eine Serie von Attentaten, die den Frieden der Nation untergraben.“

Der so genannte Islamische Staat hatte das Attentat für sich reklamiert, eine Bestätigung durch die türkischen Autoritäten steht noch aus. Doch eines sei sicher, so der Vikar: man habe in den vergangenen Jahren die Gefahren dessen, was im Nahen Osten geschehe und insbesondere den IS, zu sehr unterschätzt. „Vielleicht hat man auch zu lange gewartet, während es schon alle Anzeichen dieser total sinnlosen und unmenschlichen Gewaltbereitschaft gab. Ich denke, dass es eine starke Zusammenarbeit aller Nationen braucht, um diesem Terrorismus den Nährboden zu entziehen, nämlich der Waffenhandel und die Trägheit, gegen diesen selbst ernannten Islamischen Staat anzugehen…. Es braucht klare Ansagen und noch klarere Handlungen!“

Christen seien zwar unter den bevorzugten Zielen der Terroristen, doch oft werde übersehen, dass der islamistische Terrorismus die meisten Opfer gerade unter Muslimen zeitige, erinnert der Apostolische Vikar:  „Ich sehe, dass die Personen, auch die einfachen Leute, ein sehr schlimmes Drama leben, denn diese Menschen sagen, dass sie im Namen Allahs handeln. Aus diesem Grund sage ich, dass es eine Mobilisierung der Gewissen und auch der Religionen braucht und, wie der Papst des Öfteren gesagt hat, es muss immer klarer werden, dass die Gewalt im Namen Gottes niemals legitim ist!“

Die Christen, so schließt Bizzetti, lebten die Situation gemeinsam mit allen anderen: Mit Schmerz, Entmutigung, Angst und Unsicherheit. Denn gegenüber diesen Episoden der Gewalt seien alle gleich, niemand wisse, wo als nächstes zugeschlagen werde. Doch dies zeitige auch eine weitere Nebenwirkung: „Gewisse Barrieren werden auch niedergerissen, denn alle sind auf gleiche Weise betroffen.“

(rv 02.01.2017 cs)








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