2016-12-28 14:06:00

Kenia: Bischof warnt vor Schließung von Flüchtlingslager


Der katholische Bischof von Garissa in Kenia, Joseph Alessandro, warnt vor erzwungenen Abschiebungen von mehr als 260.000 Somaliern. „Schon jetzt werden die Spannungen zwischen Kenianern und der somalischen Minderheit in Nairobi immer wieder sichtbar“, sagte der aus Malta stammende Bischof im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur. Falls es zu Zwangsrückführungen komme, hätte dies weitreichende Auswirkungen für viele Menschen.

Kenias Regierung will das 1992 eröffnete Flüchtlingslager Dadaab im Nordosten Kenias bis Mai schließen. Für die Machthaber in Nairobi stellt das Camp ein Sicherheitsrisiko dar. Mindestens zwei der Attentäter, die 2015 mehr als 140 Studenten an der Universität Garissa töteten, sollen von dort stammen.

„Die Behauptung könnte zum Teil wahr sein“, räumt Bischof Alessandro ein. „Trotzdem sollte man nicht alle Flüchtlinge als Gefahr für die Staatssicherheit ansehen.“ Auch eingebürgerte Somalier standen in Kenia in den vergangenen Jahren immer wieder unter Generalverdacht. Im Bezirk Eastleigh, der wegen seiner überwiegend somalischen Bevölkerung als „Little Mogadischu“ bezeichnet wird, kam es zu Razzien und willkürlichen Verhaftungen.

(kna 28.12.2016 sk)








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