2016-12-21 10:56:00

Papstappell zu Kongo: Schafft alle Versöhnung und Frieden!


„Ich richte meine Bitte an alle Kongolesen in diesem wichtigen Augenblick ihrer Geschichte, dass sie Erbauer von Versöhnung und Frieden seien”: Zum Abschluss der Generalaudienz an diesem Mittwoch sprach Papst Franziskus noch einmal das Treffen an, dass er am Montag mit den Vorsitzenden der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo hatte. Franziskus hatte mit ihnen die politische Krise in dem afrikanischen Land besprochen. Langzeit-Präsident Joseph Kabila will nach Ablauf seiner jüngsten Amtszeit nicht zurück treten, im Gegenteil, er hat ein neues Kabinett präsentiert. Im Land gibt es daraufhin viele Proteste und auch Tote. In den letzten Stunden sind nach Oppositionsangaben im Südkongo mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen.

In der Nacht auf Dienstag war nach fünfzehn Jahren als Präsident die verfassungsmäßig letzte Amtszeit von Joseph Kabila ausgelaufen. Weil er keine Neuwahlen angesetzt hatte, bleibt er im Amt. Franziskus redete dem Staatsmann nun öffentlich ins Gewissen: „Diejenigen, die politische Verantwortung tragen, mögen auf die Stimme ihres Gewissens hören,“ so der Papst bei der Generalaudienz. „Ich wünsche mir, dass sie das grausame Leiden ihrer Landsleute sehen und sich das Gemeinwohl zu Herzen nehmen.“

Über die Beratungen mit dem Papst vom vergangenen Montag sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Marcel Utembi Tapa von Kisangani, es sei ein offenes Gespräch gewesen, der Papst habe aufmerksam zugehört und seine Sorge über die Vorgänge im Kongo bekundet. Seine Ratschläge seien dann klar und konkret gewesen, fügt der Bischofsvorsitzende hinzu. „Er hat uns versichert, dass er weiterhin die Entwicklungen verfolgen will und dass ihm bewusst sei, wie komplex unser Land aufgebaut sei. Wir hoffen nun sehr, dass alle Kongolesen ihre Herzen öffnen, um die Worte des Papstes auch in Taten umzusetzen. Denn wie der Papst uns sagte, ist jeder Bürger aufgerufen, für den Frieden einzustehen.“

Das Ziel müssen baldige freie Wahlen im Kongo sein, sagt der Erzbischof. Er gibt auch ein konkretes Datum an: bis zum 31. Dezember 2017 sollten neue Präsidentschaftswahlen realistischerweise möglich sein. „Wir laden die verschiedenen politischen Akteure im Kongo ein, dem guten Willen zu folgen und so bald wie möglich alles in die Wege zu leiten, damit diese Wahlen auch stattfinden können.“

(rv 21.12.2016 ord/mg)








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