Libanesischer Politiker sieht Syrien vor endgültiger Spaltung

Angesichts der fortdauernden Kämpfe in Syrien steht nach Ansicht des libanesischen Politikers Samy Gemayel die Frage nach der Zukunft des Landes im Raum. In Syrien lebten zwei Gruppen von Menschen, „die nicht miteinander leben können und nicht mehr zusammenleben wollen“, sagte der Gemayel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag). „Langfristig gibt es keine andere Lösung als eine Teilung des Landes.“ Machthaber Baschar al-Assad könne weder den Krieg gewinnen noch sein Volk überzeugen, ihm zu folgen.

Um einen weiteren Exodus der Zivilbevölkerung aus Syrien zu verhindern, müsse die UN im Land selbst Schutzzonen einrichten, von denen aus Binnenvertriebene nach dem Ende der Kämpfe wieder in ihre Heimat zurückkehren könnten. Die Kosten dafür fielen deutlich geringer aus, als die Unterstützung für Flüchtlinge in Drittstaaten, so Gemayel.

Scharf kritisierte der libanesische Politiker die arabischen Golfstaaten. Sie zeigten keinerlei Initiative für eine Aufnahme von Flüchtlingen und überließen stattdessen alles den Anrainerstaaten Syriens sowie Europa. „Dabei hätten sie die Mittel, den Platz und die Wirtschaft.“

(kna 19.12.2016 pdy)