2016-12-12 18:30:00

Papstmesse: „Selig bist du, weil du geglaubt hast!”


Maria zu feiern, bedeutet das Kommen Gottes zu den Menschen zu feiern. Den Glauben Marias gilt es zu erlernen, so Papst Franziskus am Montag anlässlich des Festes der Muttergottes von Guadalupe. Er feierte am Montagabend eine Messe im Petersdom zu Ehren der Patronin Lateinamerikas. In seiner Predigt verband der Papst das Geschehen von damals mit der Situation vieler Menschen von heute.

Gott besucht die Menschen im Inneren einer Frau, das bewegt diese Frau und sie singt ein Segens- und Loblied: Dieser Szene der Evangeliums, der Besuch Marias bei Elisabeth, trägt die gesamte Dynamik des Besuches Gottes in sich, so der Papst in seiner Predigt. „Wenn Gott zu uns kommt, dann bringt er unser Leben in Bewegung bis hin dazu, dass aus unserem ganzen Leben Segen und Lobpreis wird“, so der Papst.

Gott lasse den Menschen unruhig. So eine „gesunde Unruhe“ verspürten alle, die gesandt seien, die Nachricht zu verkünden, dass Er lebe und inmitten seines Volkes sei. So sei es auch Maria gegangen, die nicht einfach da bleiben konnte, wo sie war, sondern aufbrach, zu Elisabeth.

Maria erscheint dem Juan Diego

Dasselbe sei 1531 im mexikanischen Tepeyac geschehen, leitete der Papst vom Evangelium über zur Muttergottes von Guadalupe. In dem Jahr erschien am 9. Dezember dem Azteken Juan Diego die Jungfrau Maria, heute ist die Muttergottes von Guadalupe der größte katholische Wallfahrtsorte der Welt. „Die Gesellschaft, die wir für unsere Kinder geschaffen haben, wird immer mehr von Teilung und Fragmentierung geprägt“, so Papst Franziskus. „Eine Gesellschaft, die gerne mit ihrem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt angibt, aber kurzsichtig ist für die vielen Gesichter der Menschen, die ausgeschlossen sind durch den blindmachenden Hochmut einiger weniger.“ Eine Kultur der Desillusion, der Enttäuschung und Frustration für viele Menschen.

Es scheine, dass die Menschen sich daran gewöhnt hätten, in so einer „Gesellschaft des Misstrauens“ zu leben, schloss der Papst daraus, meistens merkten sie es nicht einmal. Der Papst wies auf die vielen jungen Menschen auf dem amerikanischen Kontinent hin, die auf der Straße leben müssten oder durch Arbeit ausgebeutet würden. „Wie viele Familie werden ein für alle Mal geprägt durch den Schmerz, die eigenen Kinder als Opfer dieser Händler des Todes zu sehen?“

Mit Maria loben und glauben

Ebenfalls normal geworden sei der Ausschluss der alten Menschen, die gezwungen seien, einsam zu leben, weil sie nach den Gesetzen des Marktes nicht mehr produktiv seien, fügte Papst Franziskus hinzu.

Angesichts dieser Situationen gelte es, mit Elisabeth auszurufen „Selig bist du, weil du geglaubt hast!” Auf die Muttergottes von Guadalupe zu sehen bedeute, sich zu erinnern, dass der Besuch des Herrn immer durch Menschen geschehe, die sein Wort „Fleisch werden“ ließen, wie Maria, die den Herrn in ihrem Inneren tragen. „Maria liebte, weil sie glaubte; weil sie Dienerin des Herrn und Dienerin ihrer Brüder und Schwestern war. Ihr Gedächtnis zu feiern bedeutet zu feiern, dass wir genauso wie sie eingeladen sind, aufzubrechen und den Andern zu begegnen, mit demselben Blick voller Barmherzigkeit.“ Maria zu betrachten bedeutet, die Einladung zu hören, ihren Glauben nachzuvollziehen, „’Ja’ zu sagen zum Leben und ‚Nein’ zur Gleichgültigkeit, Ausgrenzung, zum Wegwerfen von Völkern und Menschen.“

„Haben wir keine Angst“, schloss der Papst seine Predigt: der Blick Marias mache alle Menschen zu Geschwistern.

(rv 12.12.2016 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.