2016-12-11 10:00:00

UNICEF: Universale Hilfe für Kinder


UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, feiert runden Geburtstag: Vor 70 Jahren, am 11. Dezember 1946, wurde die Organisation mit dem Ziel gegründet, den Kindern im vom Krieg verwüsteten Europa zu helfen. Die Hilfswerke der katholischen Kirche zählen heute zu den bedeutendsten Partnern von UNICEF, sagte uns der Sprecher von UNICEF Deutschland, Rudi Tarneden. Wir sprachen mit ihm und wollten zunächst von ihm wissen, was er als den größten Erfolg von UNICEF in diesen 70 Jahren sehen würde.

„Das wichtigste ist, würde ich sagen, dass weltweit das Bewusstsein für die Rechte und die besondere Verletzbarkeit von Kindern in den vergangenen 70 Jahren gewachsen ist. Dass es gelungen ist dafür zu sorgen, dass mehr Kinder überleben und gesund aufwachsen können als je zuvor und dass mehr Kinder zur Schule gehen als je zuvor.“

RV: Konkret nachgefasst, gibt es auf der Welt immer mehr oder immer weniger Kinder, denen eigentlich geholfen werden müsste?

Tarneden: „Die Not von Kindern in vielen Ländern der Erde ist nach wie vor groß. Wir haben rein zahlenmäßig einen Zuwachs, denn wir wissen, es gibt heute viel mehr Kinder auf der Erde. Wir haben eine Zunahme von Naturkatastrophen und wir haben aktuell die große Problematik, dass es durch den Zerfall von Staaten und durch Krisen unglaublich viele Kinder gibt, die auf der Flucht sind und in schwierigen Situationen leben. Weltweit lebt jedes vierte Kind in einem Land, das krisenanfällig ist oder Krisen durchmacht in Form von Gewalt oder Naturkatastrophen infolge des Klimawandels.“

RV: UNICEF setzt auf Hilfe, aber auch auf politische Arbeit hinter den Kulissen, um die Rechte von Kindern auf der ganzen Welt besser zu schützen, sodass sie vielleicht und hoffentlich nie in die Lage kommen, Hilfsempfänger zu werden. Wie sieht diese politische Arbeit heute aus?

Tarneden: „Es geht darum, Regierungen, Verwaltungen, Partner, mit denen UNICEF arbeite, zu befähigen und zu motivieren, für die Rechte der Kinder einzutreten. Zum Beispiel gute Gesetze zu verabschieden, gute Verwaltungen zu haben oder Personal auch in der Polizei zu schulen, wie sie diese Gesetze dann auch umsetzen können. Es gibt auch Versuche, Einfluss zu nehmen auf die Budgets von Regierungen. Wenn sie also ihren Haushalt planen, darauf hinzuwirken, die jeweiligen Fachministerien dabei zu unterstützen, dass sie Programm auflegen, die für Kinder wichtig sind. Beispielsweise haben sie dafür zu sorgen, dass in Schulen ein gutes Kurrikulum da ist oder dass Bildungsprogramme auch die am stärksten benachteiligten Kinder erreichen, etwa die von Minderheiten, die auf dem Land leben.“

RV: In welchem Kontext arbeitet UNICEF mit Organisationen der katholischen Kirche zusammen? Und in welchen vielleicht bewusst nicht?

Tarneden: „UNICEF arbeitet auf der ganzen Welt mit unglaublich vielen Partnern zusammen, mit allen Weltreligionen. Die Katholische Kirche ist ein ganz, ganz wichtiger Partner, das habe ich selbst auch auf Projektreisen in Afrika erlebt: es gibt eigentlich keinen Bereich, wo e es keine Querbezüge gibt. Es ist so, dass die Organisationen, die für Entwicklung und für Kinder- und Menschenrechte eintreten, eigentlich am gleichen Strang ziehen. Da gibt es keine großen Unterschiede.“

(rv 11.12.2016 gs) 








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