Papst über Syrien: Nein zur Zerstörung, ja zum Frieden

Eindringlich hat Papst Franziskus an diesem Sonntag zum Gebet für die Menschen von Aleppo aufgerufen und die Verantwortlichen aufgefordert, eine „Wahl des zivilen Anstands“ zu treffen: „Nein zur Zerstörung, ja zum Frieden, ja zu den Menschen von Aleppo und Syrien.“ Die syrische Stadt erlebt seit Wochen schwerste Bombardierungen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass Aleppo ein Stadt ist, dass dort Leute leben: Familien, Kinder, Alte, Kranke“, sagt der Papst beim Angelusgebet auf dem Petersplatz. „Leider haben wir uns schon an den Krieg und an die Zerstörung gewöhnt, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Syrien ein Land voller Geschichte, Kultur und Glaube ist. Wir können nicht akzeptieren, dass das alles vom Krieg vernichtet wird, der eine Anhäufung von Gewaltakten und Falschheit ist.“

Auch an jüngste Attentate – in Somalia, Istanbul und Ägypten - erinnerte der Papst und lud zum Gebet für die Opfer ein. „Die Orte sind verschieden, was leider gleich ist, das ist die Gewalt, die Tod und Zerstörung sät, und gleich ist auch die Antwort: Glaube an Gott und Einheit in den menschlichen wie zivilen Werten.“

Seine besondere Nähe drückte Franziskus dem Papst der Kopten Tawadros II. und dessen Gemeinde aus. Am Sonntagmorgen war in einem Nebengebäude der orthodoxen Markus-Kathedrale von Kairo, dem Bischofssitz des koptischen Papstes, ein Sprengsatz detoniert, der mindestens 20 Menschen in den Tod riss. Einem Sprecher der koptischen Gemeinde zufolge ereignete sich das Attentat in der kleinen Kirche Sankt Peter und Paul, die an die Kathedrale angrenzt. Die Apostelfürsten Peter und Paul sind die Patrone Roms. Der Anschlag ist möglicherweise der schlimmste auf eine christliche Einrichtung in Ägypten seit sechs Jahren: In Alexandria hatte in der Neujahrsnacht auf 2011 ein Selbstmordattentäter 21 Menschen mit in den Tod gerissen, als er sich vor einer koptischen Kirche in die Luft sprengte. 

(rv 11.12.2016 gs)