2016-12-03 13:02:00

Gambia: Historischer Regierungswechsel


Friedliche Regierungswechsel durch demokratische Wahlen sind in Afrika nicht gerade häufig. In Gambia scheint das gerade zu gelingen: Präsident Yahya Jammeh, der das Land 22 Jahre lang autokratisch regiert hat, gesteht seine Niederlage bei der Wahl ein. Er hat dem Oppositionskandidaten Adama Barrow zu seinem Sieg gratuliert.

Anhänger der Opposition haben den Wahlsieg am Freitagabend in der Hauptstadt Banjul gefeiert; an diesem Samstag herrscht nach Angaben von Nachrichtenagenturen eine entspannte Ruhe in den Straßen. Jammeh war 1994 bei einem Putsch an die Macht gekommen. Er hatte vor der Wahl von diesem Donnerstag noch erklärt, er sei „von Allah ins Amt eingesetzt“ und könne „nur von Allah abberufen“ werden. Umso überraschender war dann, dass er seine Niederlage in einer Fernsehansprache eingestand. Jammeh kündigte an, er werde in sein Heimatdorf zurückkehren und dort als Bauer arbeiten.

Nach dem offiziellen Wahlergebnis hat der Geschäftsmann Barrow 45 Prozent der Stimmen erhalten; Jammeh kam mit 36 Prozent auf den zweiten Platz. In Barrow hatte die chronisch zerstrittene Opposition erstmals einen Einheitskandidaten gefunden. Zahlreiche afrikanische Staatschefs haben Gambia zu seinem friedlichen Regierungswechsel gratuliert.

Gambia ist eine frühere britische Kolonie mit etwa zwei Millionen Einwohnern; es gehört zu den ärmsten Ländern der Welt.

(rv/afp 03.12.2016 sk)








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