2016-11-24 13:57:00

Papst: Wer für Drogen ist, ist für die Mafia


Um das Drogenproblem zu lösen, muss man vor allen Dingen die Organisierte Kriminalität „beseitigen“. Das sagte der Papst an diesem Donnerstagvormittag bei einer Audienz für die Teilnehmer einer Anti-Drogen-Konferenz, die von der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Vatikan organisiert wurde und von der schwedischen Königin Silvia am Mittwoch eröffnet wurde.

In seiner auf Spanisch gehaltenen Ansprache erinnerte der Papst daran, wie er als Erzbischof von Buenos Aires das Drogenphänomen in seiner Stadt erlebt hatte. „Wenn man die Verteilernetzwerke der Drogen aufsuchen will, dann konnte man sicher sein, dass man die Mafia vorfand, die jeden tötet, der das Drogengeschäft vernichten will“, so der Papst. „Ein Richter in meinem Land wollte sich der Sache sehr ernst annehmen und wandte sich gegen die Drogenhändler. Er sammelte viele Jahre lang viele Erfahrungen und kannte sich dann gut aus. Eines Tages bekam sein Sohn einen Brief, darin stand: ,Deine Frau wird das geschehen´, ,deinem Sohn wird jenes geschehen´. Das war eine Warnung der Mafia“, erläuterte der Papst.

Titel der Konferenz im Vatikan lautete: „Drogen: Probleme und Lösungen für diese Weltplage“. Gerade das Argentinien seiner erzbischöflichen Zeit – also in den vergangenen 30 Jahren – war geprägt von einem „florierenden Drogenhandel“, erinnerte der Papst. Wer also Drogen befürworte, der sei für die Mafia. Auch im heutigen Argentinien ist das Problem noch spürbar, so wurde vor einem Monat der katholische Priester Juan Viroche von der Mafia getötet, weil er sich gegen die Drogenverkäufe in seiner Pfarrei einsetzte.

„Argentinien war vor 30 Jahren ein Transitland für Drogen. Mittlerweile ist es ein Konsumentenplatz geworden, in der auch selber Drogen produziert werden. Drogen können aber nur dank der Mitbeteiligung von Behörden verbreitet werden. Denn dort, wo es keine Präventionspolitik gibt, da kann das Drogenproblem Wurzeln schlagen, die man nur sehr schwer danach zerschlagen kann.“

Es dürfe also keine „Pakte“ zwischen einem Staat und der Mafia geben in Sachen Drogenpolitik. Die Mafia wolle „immer gewinnen“, ihnen sei es egal, ob eine Person stirbt oder leidet. Deshalb seien jene Menschen zu würdigen, die alles daran setzten, um das Drogenproblem von Grund auf zu stoppen.

„Der Kampf dagegen ist sehr schwierig. Wer sich dafür einsetzt, setzt vieles aufs Spiel, nicht nur das eigene Leben, sondern auch jene der eigenen Familie. Es geht aber um unsere Jugend und Kinder, um unsere Zukunft. Wie man auf dem Land sagt: Wer die Jüngsten verteidigt, verteidigt die Zukunft.“

Bei der Konferenz sprachen Experten von der UNO und anderen internationalen Organisationen, die sich beim Kampf gegen Drogen einsetzen. Es wurde festgehalten, dass zum Beispiel Afghanistan die Monopolstellung bei der Produktion von Opium habe und damit die Taliban finanziert werden. Die Balkanstaaten hingegen die Hauptroute für den Heroinhandel weltweit sind und 40 Prozent des weltweiten Kokainkonsums allein in Nordamerika ist. Kokain wird vorwiegend in Kolumbien, Peru und Bolivien produziert, die deswegen von Gewalt und Armut geprägt sind.

(rv 24.11.2016 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.