2016-11-18 06:30:00

„Lutherstadt“-Rom ist offen für Ökumene


Eigentlich ist auch Rom eine Lutherstadt: Martin Luther war nicht nur in der Ewigen Stadt zu Besuch, was er hier erlebte, prägte auch sein Denken und seine Handlungen. Luther kam 1510 nach Rom, wo er vier Wochen verweilte. Anlass zur Romreise war der Streit unter den Augustinern über die Zukunft der strengen Regel, die dem päpstlichen Hof unter Julius II. nähergebracht werden sollte. Rom hat sich aber von einem „Ort des Disputs“ zu einer „Stadt der Ökumene“ gewandelt. Für den evangelischen Kirchenhistoriker Lothar Vogel, der seit 2006 an der Waldenser Fakultät in Rom lehrt, hat Rom durchaus eine ökumenische Bedeutung, wie er im Gespräch mit Radio Vatikan sagt:

„Ich muss ehrlich sagen: als ich 2006 nach Rom kam, war ich überrascht, wie ähnlich die ökumenische Atmosphäre dem entspricht, was ich aus Deutschland aus kannte. In der Bundesrepublik ist es ja so, dass evangelische und katholische Kirchen etwa gleich stark sind und oft sehr ähnliche Probleme haben. Was mich hier in Rom überrascht hat, ist die Geschwisterlichkeit zwischen katholischen und evangelischen Christen. Ich habe sehr viele schöne Erfahrungen machen können.“

Es kam aber auch schon vor, dass Katholiken in Rom ihn beschimpft hätten, „doch bei genauer Betrachtung waren es doch nicht tiefgläubige Menschen“, so Vogel, der früher Pfarrer der Württembergischen Landeskirche war.

„Für evangelische Christen ist Rom eine sehr wichtige Stadt. Das hat ganz unterschiedliche Gründe: Rom ist ein Ort europäischer und mittelmeerischer Geschichte. Rom ist aber auch eine Stätte des Christentums. Viele Lutheraner fahren extra nach Rom, weil sie dieses Zentrum des katholischen Christentums wirklich erleben wollen.“

(rv 16.11.2016 mg)








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