2016-11-17 13:08:00

Klimagipfel: Katholische Kirche kann viel bewegen


Nach dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen kam bei vielen die Frage auf, ob sich auch im Bereich der Klimaschutzabkommen künftig etwas ändern will. Er selber hatte im Wahlkampf für die Aufhebung der bisherigen internationalen Abkommen geworben. In Marrakesch geht an diesem Wochenende der internationale Klimagipfel Cop22 zu Ende. Auch dort war Trumps Sieg ein Thema, wie uns Kathrin Schröder vom katholischen Hilfswerk Misereor sagt. Sie ist Referentin bei dem Hilfswerk für Energiepolitik und in Marrakesch bei den Gesprächen dabei.

Der Sieg von Donald Trump hat viele überrascht, selbst die US-Delegation, die in Marokko bei den Verhandlungen dabei ist; Verhandlungen, die seit einer Woche andauert. „Aber es haben auch viele gesagt, dass die USA nur ein Land von vielen ist. Der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sagte, dass sich die USA auf die Verliererseite der Geschichte stellen würde, wenn sie das Klimaabkommen von Paris ablehnen würden“, so Schröder.

Doch auch die Länder im deutschen Sprachraum hätten noch einige Arbeit zu tun, fügt die Referentin von Misereor an: „Wir müssen jetzt aber auf die Hinterbeinen setzen, was die Maßnahmen vor 2020 angeht. Da hat die deutsche Bundesministerin signalisiert, dass sie fürchtet, die Reduzierungsziele nicht erreicht werden könnten. In Österreich und in der Schweiz gibt es auch Schwierigkeiten bei der schnellen Umsetzung. Das ist das, was wir uns in den nächsten Jahren konzentrieren sollten.“

Eine große Hilfe könnte von den Religionsgemeinschaften kommen, fügt Schröder an. Gerade Papst Franziskus habe gezeigt, dass Religionsführer zu dem Thema viel beitragen können. Die katholische Kirche könne viel bewegen, so habe beispielsweise der Vertreter Argentiniens sich vom Papst „inspirieren lassen“, und wird noch stärker als bisher sich mit den Zielen der Klimaabkommen auseinandersetzen, so Schröder.

„Vor allem noch mal werden Katholiken durch den Papst motiviert, konkret für die Umwelt aktiv zu werden. Wir hatten hier in Marrakesch verschiedene Initiativen von Glaubensgemeinschaften besprochen – an einem nahm ich aktiv teil – da ging es um die aktive Hilfe von Stiftungen und Organisationen. Das sind Sachen, bei denen wir uns selber in die Pflicht nehmen.“

Seit einer Woche ringen Politiker und Wissenschaftler um die Umsetzung der Klimaschutzziele von Paris. In der französischen Hauptstadt hatten die Staaten vor einem Jahr beschlossen, die Erderwärmung in diesem Jahrhundert unter zwei Grad, möglichst sogar unter 1,5 Grad zu halten.

(rv 17.11.2016 mg)








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