2016-11-17 16:22:00

Irland: Priester fühlen sich von Bischöfen allein gelassen


Die Vereinigung katholischer Priester Irlands (ACP) hat mehr Unterstützung von den irischen Bischöfen gefordert. Lokalen Medienberichten (Donnerstag) zufolge kritisierten die Priester bei ihrer Jahrestagung in Athlone, dass die Bischöfe nicht „direkter und mit mehr Seelsorgearbeit in ihren Diözesen präsent“ seien. In den Gemeinden „sehe man vom Bischof nur sehr wenig". Kritik übte die ACP auch an Teilen der Missbrauchsrichtlinien. So sei die Praxis, dass anonyme Missbrauchsvorwürfe automatisch und ohne Rücksprache mit dem Beschuldigten an die Polizei weitergeleitet würden, eine unhaltbare Belastung.

Die Stimmung unter den Geistlichen sei auf einem „historischen Tiefpunkt“, wird Brendan Hoban zitiert, Vorstandsmitglied und Priester der Diözese Killala. Priestermangel, längere Arbeitszeiten, sinkende Besucherzahlen in den Kirchen, eine mangelnde Unterstützung alternder Priester und der wachsende Druck, über das Rentenalter von 75 Jahren hinaus zu arbeiten, hätten Priester zu „Sakrament-Ausgabemaschinen“ degradiert. Eine nur scheinbare Transparenz bei der Ernennung von Bischöfen verstärke ein Misstrauen zwischen Priestern und ihren Bischöfen, so Hoban. Die bisweilen „unglückliche und manchmal bizarre Wahl eines Bischofs" gehe „unnötigerweise zu Lasten der Priester". 

(kna 17.11.2016 cs)








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