2016-11-16 14:07:00

Indonesien: Blasphemievorwurf gegen christlichen Gouverneur


Der Gouverneur von Jakarta, Ahok Basuki Tjahaja Purnama, muss sich wegen des Vorwurfs der Blasphemie vor Gericht verantworten. Nach wochenlangen Vernehmungen zahlreicher Zeugen habe die zuständige Ermittlungsbehörde am Mittwoch die Anklageerhebung gegen den christlichen Politiker beschlossen, berichten indonesische Medien. „Obwohl unter den Ermittlern unterschiedliche Auffassungen bestanden, war die Mehrheit der Meinung, dass der Fall von einem Gericht entschieden werden soll“, wird Polizeichef Ari Dono zitiert.

Der aus der Minderheit der indonesischen Chinesen stammende Gouverneur dürfe das Land bis zur Verhandlung nicht verlassen. Ultrakonservative Muslime werfen dem 50-Jährigen vor, während einer Diskussionsveranstaltung den Koran beleidigt zu haben. Das Gerichtsverfahren könnte seine Kandidatur bei der Gouverneurswahl im Februar gefährden.

Der Blasphemievorwurf war Anfang November Anlass für eine Massendemonstration von 150.000 Muslimen in Jakarta gegen den Gouverneur. Zu der Kundgebung, bei der es zu gewaltsamen Ausschreitungen kam, hatten die militante Islamische Verteidigungsfront (FPI) und der Terrororganisation „Islamischer Staat“ nahestehende Gruppierungen aufgerufen.

(kap 16.11.2016 pr)

 








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