2016-11-08 10:36:00

Vatikan unterstützt aktiv die COP22-Klima-Konferenz


Der Heilige Stuhl „begleitet mit Interesse und Wohlwollen“ die Arbeiten beim COP22-Klimagipfel in Marrakesch. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Offizial des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Tebaldo Vinciguerra, der die Arbeit in Marokko für den Vatikan mitverfolgt. Bereits für den Abschluss des Abkommens im vergangenen Jahr in Paris hatte die vatikanische Stimme durchaus eine Schlüsselrolle, so Vinciguerra.

„Der Beitrag des Heiligen Stuhls beim COP21-Treffen in Paris im vergangenen Jahr bestand vor allem darin, die Aussagen aus der Enzyklika Laudato Si hervorzuheben. Es ging uns nicht darum, technische Vorgaben zu machen – also wie viel Grad reduziert werden soll oder wie man den Klimaschutz finanzieren sollte – es ging uns vor allem darum, die ethische Dimension hervorzuheben.“

Personalverträglicher Klimaschutz

Bei der Klimakonferenz in Marrakesch geht es um konkrete Schritte zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens - hier wolle der Vatikan mithelfen, auch konkrete Maßnahmen einzubringen, so der Laie Vinciguerra: „Ein konkretes Beispiel ist die gerechte Umverteilung der Arbeiter. Es geht nicht einfach darum, Arbeitsstellen zu streichen, die umweltschädlich sind. Wir schlagen vor, dass Arbeiter, die umweltschädliche Tätigkeiten ausüben, in andere umweltgerechte Sektoren wechseln dürfen und dass dies gefördert wird.“

Damit verbunden seien auch eine solidarische Einstellung gegenüber allen Arbeitern und ein gerechter Umgang mit den verschiedenen Arbeiter-Generationen, sprich: es dürfe keine ungerechte Behandlung jüngerer oder älterer Arbeiter geben. Dies müsse man bei der konkreten Umsetzung von Klimaschutzabkommen mitberücksichtigen, so Vinciguerra.

„Laudato Si ist da sicherlich eine starke Inspiration für die Regierungen auf der ganzen Welt, aber auch für alle Wirtschaftsleute im privaten Sektor. Wir haben festgestellt, dass viele Unternehmen, auch große Konzerne, sich von Laudato Si durchaus provoziert fühlten. Die eindrückliche Nachwirkung dieser Enzyklika dauert also noch an.“

(rv 08.11.2016 mg)








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