2016-11-06 09:14:00

Woelki: „Mittelmeer? Totes Meer!“


Die Zahl ertrunkener Flüchtlinge auf dem Mittelmeer ist schon jetzt höher als im ganzen letzten Jahr. Eine Tragödie, vor der der Kölner Kardinal Reiner Maria Woelki nicht die Augen verschließen mag. Er fordert Europa über das Kölner Domradio nachdrücklich zum Handeln auf. „Wir wissen von über 3.800 Ertrunkenen. Und die gefährlichen, kalten und stürmischen Wintermonate beginnen gerade erst! 3.800 Menschen – eine ganze Kleinstadt voller Menschen. Auf ihrer Flucht qualvoll ertrunken.“

Woelki erinnerte daran, dass viele Deutsche am Mittelmeer doch „gerade noch ihren Urlaub verbracht“ hätten. „Sollten wir das Mittelmeer nicht konsequenterweise zukünftig Totes Meer nennen? Ich weiß, viele wollen oder können es nicht mehr hören. Aber ich gehöre zu den Menschen, die diese schreckliche Wahrheit niemals verschweigen oder einfach weggucken werden. Es wird dunkel in unserem christlichen Abendland, wenn wir all den Ertrunkenen nur noch hilflos die Augen zudrücken.“

Er verstehe nicht, warum es nicht möglich sei, „endlich sichere Fluchtwege einzurichten“ und „legale Einreisemöglichkeiten“, so der Kölner Kardinal. „Wir können Kriegsflüchtlinge und Schutz- und Asylsuchende doch nicht einfach Tag für Tag weiter ertrinken lassen! Eine gesamteuropäische Lösung für unser christliches Abendland stelle ich mir anders vor!“

(domradio 06.11.2016 sk)








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