Kinderehen in Nigeria sollen nach dem Willen des christlichen Dachverbands CAN
verboten werden. Vertreter des Verbandes forderten Präsident Muhammadu Buhari auf,
mit traditionellen Herrschern darüber zu sprechen, berichtet die Zeitung „Daily Trust“
am Freitag. Bei einem Treffen im Amtssitz des Präsidenten hatten 19 CAN-Vertreter
aus dem Norden des Landes ihre Bedenken bezüglich der Kinderehen geäußert. Werde dieses
Problem nicht angegangen, könne es zu großen Spannungen kommen. In zwölf Bundesstaaten
im Norden Nigerias gilt das islamische Scharia-Recht, auf das sich viele Muslime bei
der Heirat berufen und das eine Heirat von Minderjährigen nicht verbietet.
Laut dem UNO-Kinderhilfswerk Unicef sind in Nigeria 43 Prozent der Mädchen bei der
Heirat jünger als 18. Im Nordwesten Nigerias, wo auch der Sultan von Sokoto seinen
Sitz hat, seien es sogar 76 Prozent. Ein offizielles Heiratsalter gibt es laut Verfassung
nicht. Allerdings wurde 2003 ein Gesetz, der Child Rights Act, verabschiedet, in dem
von einem Mindestheiratsalter von 18 Jahren die Rede ist.
(kna 04.11.2016 sk)
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