2016-11-03 10:26:00

Venezuela: Mit dem Papst auf dem Weg zum Frieden


Ein erneuter Versuch, die politische Krise in Venezuela zu lösen, und dieses Mal spielen der Vatikan und Papst Franziskus eine entscheidende Rolle. Auf dem Rückflug von Schweden hatte Papst Franziskus diese Woche Dienstag noch einmal mit Bezug auf das südamerikanische Land bekräftigt, dass der Dialog der einzige Weg zu einer Lösung sei. Um zu so einem Dialog beizutragen, hat er den erfahrenen Vatikandiplomaten und ehemaligen Leiter des Medienrates Erzbischof Claudio Maria Celli nach Venezuela gesandt.

Am Sonntag hat es bereits ein erstes offizielles Treffen zwischen Vertretern der Regierung und Vertretern der Opposition gegeben, berichtet Celli gegenüber Radio Vatikan. Präsident Nicolás Maduro habe auch teilgenommen, weiterhin als Vermittler vier ehemalige Regierungschefs. Celli selbst nahm für den Papst an dem Treffen teil. „Alle sind überzeugt davon, dass der Dialog der einzige Ausweg ist. Wir haben bis morgens um 2.30 Uhr gearbeitet, um die nächsten Schritte schwarz auf weiß festzulegen.“ Er selber sei überzeugt davon, dass keiner der Beteiligten wolle, dass die Situation in Gewalt ausarte.

„Wir haben entschieden, dass es vier verschiedene thematische Gesprächsrunden geben soll. Das ist der erste und in meinen Augen grundlegende Schritt vorwärts.“ Ein erstes positives Ergebnis sei, dass die Opposition entschieden habe, das geplante Absetzungs-Referendum gegen den Präsidenten erst einmal zu verschieben, Präsident Maruro habe im Gegenzug einige politische Gefangene frei gelassen. „Dieser komplexe und wirklich schwierige Weg braucht solche Zeichen von beiden Seiten“, so Celli.

Er selber habe bei dem Treffen zu einer „verbalen Abrüstung“ aufgerufen, zu viel der Sprache in diesem Konflikt sei mit Gewalt aufgeladen, davon müsse man wegkommen. „Wenn alles gut geht und alle sich an die Vereinbarungen von Sonntagnacht halten, dann werden wir am 11. November ein weiteres Treffen haben, dort werden die vier ehemaligen Regierungschefs wieder teilnehmen, wiederum Opposition und Regierung und ich selber als Vertreter des Papstes auch.“  Einige Male sei ihm gesagt worden, dass die Vermittlung des Vatikans der Grund dafür sei, dass es überhaupt zu einem ersten Treffen gekommen sei. „Die Rolle, die Papst Franziskus in diesem Prozess spielt, ist wirklich fundamental.“ Teilnehmer wie etwa Spaniens ehemaliger Ministerpräsident Jose Luis Zapatero hätten dies auch öffentlich gesagt, ohne den Vatikan wäre dieser Weg nie begonnen worden.

(rv 03.11.2016 ord)








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