2016-10-31 11:17:00

Papstbotschaft an Venezuela: „Keine Gewalt“


In Venezuela haben die mit Spannung erwarteten Gespräche zwischen der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolas Maduro und Vertretern der bürgerlich-konservativen Opposition zur Lösung der schweren innenpolitischen Krise begonnen. In Museum Alejandro Otero in Caracas begann am Sonntagabend das Treffen mit einer Botschaft von Papst Franziskus, die der päpstliche Gesandte, der italienische Kurienerzbischof Claudio Maria Celli, verlas.

Kein Volk könne seine Konflikte mit mehr Gewalt lösen, schreibt das Kirchenoberhaupt aus Argentinien. Regierung und Opposition müssten die Verfassung achten und sich gegenseitig respektieren. Niemand wolle in die Geschichte als eine Person eingehen, die nicht alles versucht habe, Gewalt zu vermeiden, fügte der Papst hinzu. Maduro erklärte in einer kurzen Ansprache, es gebe keine Alternative zum Dialog.

Zum Auftakt der Gespräche kam es zu einem kurzen Handschlag zwischen dem Präsidenten und Vertretern des Oppositionsbündnisses. Die Partei des inhaftierten Oppositionspolitikers Leopoldo Lopez blieb den Gesprächen allerdings fern. Als Beobachter der Gespräche fungierten unter anderem die ehemaligen Präsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero (Spanien) und Martín Torrijos (Panama) sowie Vertreter des Staatenbündnisses UNASUR.

Ursprünglich hätten die Gespräche auf der Insel Margarita starten sollen, doch dann wurde die Hauptstadt Caracas gewählt. Der Vatikan und die Union Südamerikanischer Staaten versuchen den Dialog anzuschieben. Wegen der äußerst aufgeheizten Stimmung im Land und der schweren sozialen und politischen Krise rechnen Beobachter allerdings nicht mit großen Erfolgen. Zur Spannung in Venezuela trägt ein Generalstreik am kommenden Samstag bei. Das Regime hat gedroht, Soldaten in die streikenden Betriebe zu schicken.

(kap 31.10.2016 pr)








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