Hasskriminalität und Fremdenfeindlichkeit haben im vergangenen Jahr dramatisch
zugenommen. Das meldet die „Passauer Neue Presse“ am Dienstag unter Berufung auf
den Abschlussbericht zum Bürgerdialog „Gutes Leben in Deutschland“. Der 323 Seiten
starke Bericht soll am Mittwoch im Bundeskabinett beraten werden. Den Angaben zufolge
wurden 2015 insgesamt 10.373 Fälle von Hasskriminalität registriert, also Straftaten,
die sich etwa gegen politische Einstellungen, Nationalitäten, Hautfarben oder Religionen
richten. Das seien 77 Prozent mehr als 2014 und ein Negativrekord seit Beginn der
Statistik im Jahr 2001.
Fremdenfeindliche Straftaten legten um 116 Prozent auf 8.529 Fälle zu. Der Anstieg
der Hasskriminalität im Internet wurde auf 176 Prozent beziffert, 3.084 sogenannte
Hass-Postings wurden registriert. Die Entwicklungen werden in dem Regierungsbericht
als „besorgniserregend“ bezeichnet. Hervorgehoben wird die Diskrepanz zwischen einem
der wichtigsten Wünsche, die sich im Bürgerdialog zeigten, nämlich der nach Toleranz
und einem rücksichtsvollen Umgang miteinander.
(kna 25.10.2016 ah)
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