2016-10-21 09:01:00

Kolumbien: Kirche drängt auf schnelle Einigung


Die katholische Kirche in Kolumbien hat die beteiligten Parteien im Friedensprozess zu einer zügigen Einigung aufgerufen. „Die Kolumbianer und die Kirche haben klargemacht, dass ein Abkommen so schnell wie möglich erzielt werden muss.“ Dies sagte der Erzbischof von Bogota, Kardinal Ruben Salazar Gomez, am Donnerstag Ortszeit am Rande einer Ausstellungseröffnung in der kolumbianischen Hauptstadt. Es dürfe keine weiteren Verzögerungen geben.

Zugleich unterstrich der Vorsitzende des lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM die Verhandlungsbereitschaft der Regierung von Präsident Juan Manuel Santos. Es sei allerdings nicht einfach, die unterschiedlichen Standpunkte und Meinungen, die im Land existierten, unter einen Hut zu bringen.

Der bevorstehende Beginn der Friedensgespräche mit der zweitgrößten Rebellengruppe des Landes, der marxistischen ELN-Guerilla, sei ein wichtiger Schritt in richtige Richtung, so Salazar. „Die Situation ist aber nicht einfach. Eines der großen Probleme sind die Entführungen.“ Die Rebellen hätten jedoch versprochen, „keine weiteren Geiseln mehr nehmen und dass muss man ihnen glauben“. Diese Gespräche starten Ende Oktober in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito.

Nach vierjährigen Verhandlungen hatten sich die kolumbianische Regierung und die Guerilla-Organisation FARC auf einen Friedensvertrag verständig, der zunächst unterschrieben, anschließend aber bei einer Volksabstimmung abgelehnt wurde. Für seine Bemühungen wurde Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seit der Ablehnung des Abkommens versucht er, in Gesprächen mit den Kritikern der Vereinbarung und auch mit der FARC eine neue Verhandlungslösung zu finden. Der Waffenstillstand wurde unterdessen bis Ende Dezember verlängert.

(kna 21.10.2016 pr)








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