2016-10-14 13:30:00

Kolumbien: Kirche bei Verhandlungen mit Rebellen dabei


Die katholische Kirche des Landes wirkt Ende Oktober bei Gesprächen der Regierung mit der zweitgrößten Rebellengruppe des Landes ELN mit. Das gab jetzt der Präsident der Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Castro Quiroga, laut Medienberichten bekannt. Kirchenvertreter würden bei den am 27. Oktober im ecuadorianischen Quito beginnenden und öffentlich geführten Gesprächen „nicht vermittelnd, aber unterstützend“ mitwirken, präzisierte der Erzbischof. Dies entspreche dem Wunsch der Rebellen und geschehe mit dem Einverständnis des kolumbianischen Präsidenten, Juan Manuel Santos. Diese „Unterstützung“ werde in Form einer Kommission aus fünf Bischöfen gewährleistet, die aus den am stärksten von den Kämpfern betroffenen Landesteilen stammen. Bereits vor einem Jahr habe man an einer solchen Kommission gearbeitet, gab der Erzbischof weiter an.

Die angekündigten Gespräche wären die erste offizielle Begegnung dieser Art. Es brauchte drei Jahre und 22 Treffen zwischen dem Gesandten der Regierung Frank Pearl, ELN- und Kirchenvertretern, um das Kolloquium zustande zu bringen. Nach der Ablehnung des Friedensvertrages zwischen den FARC-Rebellen und der Regierung durch die Bevölkerung war es vorerst erneut unklar gewesen, ob das Treffen stattfinden würde. Vertreter der ELN hatten darauf Wert gelegt, individuelle Gespräche mit der Regierung zu führen und getrennt von den FARC-Rebellen wahrgenommen zu werden.

Mit Blick auf den Friedensprozess in dem südamerikanischen Land riefen die Bischöfe zu Dialog und Respekt auf. Nötig sei die klare Vision einer Nation, mit der sich alle Teile des Volkes identifizieren und einverstanden erklären könnten, heißt es in einer Erklärung der Bischöfe, aus der örtliche Medien zitieren. Die Bischöfe hatten bei einem an diesem Freitag endenden Treffen über die Situation rund um den Friedensprozess beraten.
 
(rv/efe 14.10.2016 pr)








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