2016-10-10 12:29:00

Indonesien: Katholiken gegen Hinrichtung eines Ex-Priesters


Gläubige setzen sich für das Leben eines ehemaligen Klerikers ein. Dieser ist nach einem Mord an seiner Lebensgefährtin und den gemeinsamen Kindern zum Tode verurteilt worden. Die juristischen Möglichkeiten, gegen das Todesurteil vorzugehen, seien noch nicht ausgeschöpft, sagte am Montag Pater Paulus Rahmat zu Ucanews, dem asiatischen katholischen Pressedienst. Dass die Staatsanwaltschaft die baldige Hinrichtung angekündigt habe, sei „voreilig“, so der Direktor der Organisation für soziale Gerechtigkeit, Vivat International Indonesia.

Vivat International Indonesia und andere Organisationen seien dabei, Dokumente für eine Berufung vorzubereiten. Martinus Gabriel Goa Sola, Direktor der Organisation „Advocacy Service for Justice and Peace in Indonesia“ (Padma) ergänzte, dem Ex-Priester stehe noch die Möglichkeit eines Gnadengesuchs an den Präsidenten Indonesiens offen.

Der 2008 aus dem Priesterstand ausgetretene Mann war 2013 von einem Gericht in Maumere auf Flores wegen Mordes an seiner Lebensgefährtin und der beiden gemeinsamen Kinder zunächst zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. 2014 verhängte ein Gericht in einem Berufungsverfahren jedoch das Todesurteil.

Der frühere Geistliche hatte sich 2013 der Polizei gestellt, nachdem die sterblichen Überreste seiner Lebensgefährtin und der beiden Neugeborenen entdeckt worden waren. Er gestand der Polizei, 1999 das erste Kind erwürgt und verscharrt zu haben. Seine Lebensgefährtin, eine ehemalige Nonne von den Steyler Missionsschwestern, sei bei der Geburt des zweiten Kindes 2002 verblutet. Das Gericht wertete den Tod der Frau und des Kindes auch als Mord, weil der Mann nichts zu ihrer Rettung unternommen habe.

Flores, das zu den Kleinen Sundainseln gehört, ist eine der wenigen fast zu 100 Prozent katholischen Regionen im mehrheitlich muslimischen Indonesien.

(kna/ucan 10.10.2016 mg)








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