2016-10-10 14:04:00

Haiti nach Wirbelsturm: „Es gibt keine medizinische Versorgung“


Mehr als eine halbe Million Menschen sind in den Elendsvierteln der Hauptstadt Haitis von den verheerenden Auswirkungen des Hurrikans „Matthew“ betroffen. Darauf weist das Hilfswerk Malteser International in Port-au-Prince hin. Die Projektkoordinatorin in Port-au-Prince, Kathrin Jewert, betont, dass die medizinische Versorgung einfach bei null liege. Die Situation sei chaotisch und vollkommen unübersichtlich.

Der Sturm habe unter anderem zu schweren Überschwemmungen geführt. „Die Fluten haben die behelfsmäßigen Hütten der ohnehin besonders betroffenen Bewohner des Erdbebens vor sechs Jahren weggewaschen“, so Jewert. Abwasserkanäle sind übergelaufen. Müll, menschlicher Unrat sowie das stehende dreckige Wasser in den Elendshütten stellen ein hohes gesundheitliches Risiko dar. Vor allem Kinder und ältere Bewohner sind besonders gefährdet. Nach Angaben der örtlichen Behörden sind durch den Wirbelsturm „Matthew“ in Haiti bisher mehr als tausend Menschen ums Leben gekommen.

Sehr problematisch ist die Situation in Belle Anse, einem der ärmsten Regionen im Südosten des Landes, der bislang wegen der schweren Verwüstungen kaum auf dem Landweg zugänglich ist. Gerade hatte die Region eine der schwersten Dürren der letzten Jahrzehnte hinter sich. Umso gravierender nun, „dass wahrscheinlich fast die ganze Ernte zerstört ist“, so Jewert.

In Haiti sind die Malteser seit dem Erdbeben im Jahr 2010 tätig. Sie unterstützen nun die Aufräumarbeiten, die Reinigung der Straßen und Kanäle und stellen Gerätschaften dafür bereit. Die Hilfsorganisation plant ferner die Verteilung von Hygiene-Kits an die notleidende Bevölkerung.

(pm/rv 10.10.2016 mg)

Hier hören Sie mehr von Timo Niklaus von Malteser Interrnational








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