2016-10-02 14:18:00

Zusammenfassung der Papstreise: Georgien und Aserbaidschan


Papst Franziskus hat von Freitag bis Sonntag Georgien und Aserbaidschan besucht. Es war seine 16. Apostolische Auslandsreise. Radio Vatikan präsentiert die einzelnen Stationen der Reise, die Gottesdienste, ökumenische und interreligiöse Begegnungen sowie politische Termine umfasste. 

Zu den Hintergründen der Papstreise: 

Die Hoffnung, dass Papst Franziskus nach dem Besuch von Papst Johannes Paul II. vor 17 Jahren, seine Freude und spirituelle Weisheit in das Land tragen wird, war vor Beginn der Reise großNicht verwunderlich, dass die Reise des Papstes nach Georgien und  Aserbaidschan daher vor allem als „Friedensreise“ betrachtet wurde. Gerade in der derzeitigen Kriegssituation unterstrich Georgiens Staatspräsident Giorgi Margwelaschwili vorab die Rolle des Papstes als Friedensstifter. 

 

Freitag, der 30.September:

Gut drei Monate nach seiner ersten Kaukasus-Reise - nach Armenien - brach Papst Franziskus am Freitag erneut in die Region auf: In der georgischen  Hauptstadt Tiflis wurde er nach seiner Ankunft von Staatspräsident Giorgi Margwelaschwili empfangen, bevor er mit dem Patriarchen der Georgischen Orthodoxen Apostelkirche, Ilia II., zusammenkam.

Bei seiner ersten Ansprache in Georgien appellierte Papst Franziskus im Präsidentenpalast an die staatlichen Vertreter, die ethnische Vielfalt der Region als Bereicherung des Gemeinwohls zu sehen. In der anschließenden Ansprache gerichtet an Georgiens Patriarchen Ilia II., bekräftigte Papst Franziskus, das Band der Brüderlichkeit trotz schwieriger Verhältnisse erhalten zu wollen. Abschließend betete der Papst mit der assyrisch-chaldäischen Gemeinde von Tiflis für den Frieden in Syrien und im Irak.

 

Samstag, der 1. Oktober:

Am zweiten Tag seiner Georgienreise feierte Franziskus morgens im Stadion von Tiflis eine Eucharistiefeier. Danach besuchte der Papst eine der zwei katholischen Kirchen der georgischen Hauptstadt, wo er vor Priestern, Ordensleuten und Seminaristen der Gendertheorie eine Absage erteilte. Im Anschluss besuchte der Papst ein Caritas-Zentrum der Kamillaner, um dann abschließend erneut mit dem orthodoxen Patriarchen in seiner Kathedrale in Mtsketa zusammenzutreffen und gemeinsam zur Reliquie der Tunika Christi zu schreiten.

Papst Franziskus hat am Samstagmorgen, vor und nach der Messe, jene ausgeliehen Heiligen Pforte durchschritten, die  Beobachter als Symbol der kirchlichen Spannungen in dem überwiegend orthodoxen Land sehen. Bei der Messe in Tiflis in einem Stadion blieb der Andrang katholischer Gläubiger hinter den Erwartungen zurück. Die angekündigte georgisch-orthodoxe Delegation blieb vollends fern. Unbeirrt davon, warb der Papst etwas später in Anwesenheit des orthodoxen Patriarchen Elia in Mtsketa für ökumenische Zusammenarbeit zwischen Katholiken und Orthodoxen.

Bei seinem anschließendem Besuch bei der Caritas lobte Franziskus besonders deren Einsatz jedem zu helfen, unabhängig von dessen Religionszugehörigkeit. Vor Priestern, Ordensleuten und Seminaristen sprach der Papst in freier Rede, wobei er erneut den Auswüchsen der Gendertheorie eine Absage erteilte und vor Scheidung als Zerstörung der Ehe auf breiter Ebene warnte. Danach feierte Franziskus Georgiens Frauen als Vorbild einer Kirche des Trostes und rief Georgien zu einer Kirche der Nächstenliebe auf.

 

Sonntag, der 2. Oktober:

Den dritten und letzten Tag seiner zweiten Kaukasusreise binnen weniger Monate brachte Papst Franziskus in Aserbaidschan zu. In der einzigen Kirche im ganzen Land feierte Papst Franziskus die Sonntagsmesse. Nach dem Mittagessen besuchte er das Denkmal für die Gefallenen der Unabhängigkeitskriege und hielt eine Rede vor dem Präsidenten, den Politikern und den Diplomaten in dem mit autoritären Zügen regierten Land. Dabei warb Franziskus für eine Politik mit Augenmaß und Respekt für Andersdenkende. Auf eine private Unterredung mit dem Scheich der kaukasischen Muslime folgte ein großes interreligiöses Treffen mit dem Scheich sowie den Repräsentanten der anderen Religionen des Landes. Das Zusammenleben der Religionen in Aserbaidschan gilt als gut.

Der Hintergrund:

Mit insgesamt 560 römisch-katholische Christen im ganzen Land ist Aserbaidschan nicht das nächstliegende Ziel für einen Papst. Trotz des Papstbesuches soll es im Grenzgebiet zu Armenien erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen gekommen sein.

 

Zum Papstaufenthalt:

In seiner Predigt bei der Sonntagsmesse hat Franziskus an die Bedeutung des hingebungsvollen Dienstes für das christliche Leben erinnert. Nach dem Angelus richtete Papst Franziskus sich im Plauderton an die Anwesenden und erklärte, warum er nach Aserbaidschan wollte, auch wenn im ganzen Land nur wenige hundert Katholiken leben. 

Vor Politikern und Diplomaten erläuterte Papst Franziskus, inwiefern er in Aserbaidschan ein Vorbild für die friedliche Lösung innerer und äußerer Konflikte sieht. In Bakus bedeutendster Moschee wurde der Papst vom Großscheich des Kaukasus empfangen, und er hielt dort eine bemerkenswerte Rede vor Muslimen, Juden und Orthodoxen, in der er zum Dialog der Religionen aufrief und fundamentalistische Gewalt verurteilte.

Das gesamte Programm der Papstreise nach Georgen und Aserbaidschan, Etappe für Etappe, ist hier zu finden.

(rv 02.10.2016 ah)

 








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