2016-10-02 10:30:00

Papst: „Zeitverschwendung wie der Heilige Geist“


Nach dem Angelus, das Papst Franziskus im Anschluss an die Messe gebetet hat, hat Papst Franziskus sich in freier Rede an die Anwesenden gewandt und seine Entscheidung verteidigt, eine verschwindend kleine katholische Minderheit zu besuchen. „Manch einer könnte denken“, so Papst Franziskus, „dass der Papst viel Zeit vertut: so viele Kilometer zu reisen, um eine kleine Gemeinde von rund 700 Menschen zu besuchen, in einer Stadt von über zwei Millionen Einwohnern…“

Doch bereits während seiner Predigt und im Rahmen des Angelus hatte Papst Franziskus ermutigende Worte für die kleine Gemeinde gefunden, die nach jahrelanger Verfolgung und Zerschlagung durch das Sowjetimperium erst ab dem Jahr 1991 mit der Unabhängigkeit des aserbaidschanischen Staates und der Entsendung eines slowakischen Priesters im Jahr 1997 mühsam wieder gegründet worden war. „Ihr Glaube", so der Papst beim Angelusgebet mit Bezug auf die damals ausharrenden Gläubigen, habe „nach den Jahren der Verfolgung Wunder gewirkt." Er wolle an die vielen mutigen Christen erinnern, „die auf den Herrn vertraut haben und in den Widrigkeiten treu geblieben sind," würdigte Franziskus ihren Einsatz in der für sie schweren Zeit. 

Die katholische Gemeinde besteht aktuell vor allem aus ausländischen Arbeitnehmern und ihren Familien, die in Baku tätig sind. Es sei zwar eine „Gemeinde an der Peripherie“, so Papst Franziskus in seiner spontanen Ansprache nach dem Angelusgebet. Doch auch der Heilige Geist habe eine kleine Gemeinde besucht, die sich in Jerusalem aus „Angst oder Scham“ zum Abendmahl eingesperrt hatte: „Und diese Gemeinschaft mit ihren Ängsten; sie fühlte sich arm und vielleicht verfolgt oder allein gelassen: er gibt ihr den Mut, die Kraft, die Freiheit der Rede, um vorwärts zu gehen und den Namen Jesu zu verkünden. Und die Türen dieser kleiner Gemeinde von Jerusalem, die wegen der Angst oder aus Scham verschlossen waren, reißen auf und die Kraft des Heiligen Geistes kommt heraus. Der Papst verliert seine Zeit, so wie es der Heilige Geist seinerzeit getan hat.“ 

(rv 02.10.2016 cs)








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