2016-09-24 11:24:00

Nach Ökumene-Gesprächen: „Jetzt gibt es Basis mit Orthodoxen“


Diese Woche wurde im mittelitalienischen Chieti ein „wichtiger Schritt“ der Annäherung zwischen Orthodoxen und Katholiken erreicht. Davon ist der Untersekretär des vatikanischen Rates zur Förderung der Einheit der Christen überzeugt. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagt der italienische Geistliche Andrea Palmieri, dass bei den Gesprächen der gemischten Dialogkommission zwischen Orthodoxen und Katholiken ein erster wichtiger Erfolg erzielt wurde: alle Kirchenvertreter seien sich einig, welche Bedeutung „das Primat Roms bis im ersten Jahrtausend“ hatte.

„Nun hat der ökumenische Dialog zwischen Katholiken und Orthodoxen eine gemeinsame Basis, auf der wir aufbauen können. Damit können wir mögliche Strukturen erarbeiten, um die Gemeinschaft aller Kirchen des Westens und des Ostens zu fördern. Dieses Dokument, das jetzt erarbeitet wurde, öffnet neue Wege, auch wenn es natürlich nicht alle Hindernisse aus dem Weg räumt. Wir können aber optimistisch in die Zukunft blicken.“

Das Besondere an diesem neuen Dokument aus Chieti sei inhaltlich aber auch zeitlich, denn es ist das erste Mal, dass eine so bedeutende ökumenische Gesprächskommission zwischen Katholiken und Orthodoxen seit 2007 ein gemeinsames Dokument verabschiedet.

„Das beweist, wie schwierig der Dialog bisher war, aber auch, wie viel Einsatz von allen Seiten eingebracht wurde, damit die Gespräche fortgeführt werden. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass bei einem solch schwierigen Thema wie die Primatsfrage, vertiefte Studien mit den historischen Quellen geführt werden müssen.“

Am Donnerstag gingen im mittelitalienischen Chieti die Gespräche zu Ende. Das seit mehreren Jahren diskutierte Dokument mit dem Titel „Synodalität und Primat im ersten Jahrtausend: Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis im Dienst der Einheit der Kirche“ fand allgemeine Zustimmung.

Zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche bildet der Primat des Papstes eines der Haupthindernisse für eine Verständigung; zugleich ist auch innerhalb der Orthodoxie, in der dem jeweiligen Patriarchen von Konstantinopel ein Ehrenprimat zukommt, umstritten, welchen Charakter dieser hat. Innerhalb der Gemeinschaft der orthodoxen Kirchen herrscht generell das Prinzip der Synodalität für Entscheidungen von gesamtkirchlicher Bedeutung.

(rv 24.09.2016 mg)








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