2016-09-21 16:00:00

D: Mehr katholische Schulen in deutschen Problembezirken


Die deutschen Bischöfe fordern mehr vorbeugende Maßnahmen im Kampf gegen Armut und Ausgrenzung. Dazu gehörten Investitionen in Bildung, sozialen Wohnungsbau und in die Integration von Langzeitarbeitslosen und Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, erklärten der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher, am Mittwoch in Fulda. Auf diese Weise könnten soziale Konflikte entschärft und massive Folgekosten verhindert werden. Woelki und Neher äußerten sich bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda, bei der es einen Studientag über „Armut und Ausgrenzung“ gab.

Speziell für Schüler aus sozial schwachen Familien sollen mehr kirchliche Schulen errichtet werden, erklärte Woelki, der derzeit Vorsitzender der Caritas-Kommission der Bischöfe ist. Die katholische Kirche habe bei ihren schulischen Aktivitäten in der Vergangenheit zu sehr auf die mittlere und gut situierte Klientel gezielt. Von ihrem christlichen Auftrag her müsse sie sich mehr für arme und bildungsferne Schichten engagieren, sagte der Kardinal. Als Beispiel nannte er neue Schulprojekte seiner Erzdiözese Köln, die gezielt in sozial schwächeren Gegenden gestartet werden.

Die katholische Kirche ist in Deutschland vor der evangelischen Kirche der größte freie Schulträger. Sie betreibt rund 700 allgemeinbildende und 200 berufsbildende Schulen mit insgesamt etwa 350.000 Schülern. Ihr Schwerpunkt liegt traditionell bei den Gymnasien und Realschulen. Der Anteil von Schülern aus sozial schwachen Haushalten oder aus Familien mit Migrationshintergrund ist an kirchlichen Schulen deutlich niedriger als an den staatlichen Schulen.

(kna 21.09.2016 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.