2016-09-19 16:35:00

Rabbiner in Assisi: „Ein Geist, der rollt“


Zum achten Mal schon ist Jaron Engelmayer, ein Rabbiner aus dem israelischen Galiläa, bei dem von Sant’Egidio organisierten Friedenstreffen der Religionen in Assisi dabei. „Es sind wunderbare Freundschaften entstanden“, erzählt er Radio Vatikan bei einem Gespräch an Ort und Stelle. Assisi sei sozusagen „ein Geist, der rollt“: Es komme nicht darauf an, dass von hier aus irgendwelche Neuigkeiten in die Welt gesetzt würden, sondern dass „dieser Geist des Zusammenseins und Kooperierens, des Zusammenlebens und Verstehens“ noch mehr Menschen mit sich ziehe.

Im Dialog träfen nicht nur „Theorien oder Glaubensaussagen“ aufeinander: „Es sind immer die Personen“, so der Rabbiner aus der Geburtsregion Jesu Christi, „das ist die Basis“. Er glaube, dass jeder der Teilnehmer von Assisi ein wichtiger „Multiplikator“ sein könne, „jemand, der die Begeisterung weiterträgt an die Gemeinschaft, an die Freunde, an viele weitere Leute“.

Das Judentum kenne durchaus das gemeinsame Gebet mit Vertretern anderer Religionen und Überzeugungen. „Aber schon in der Frage, wen wir anbeten, gehen die Religionen auseinander, und es gehört zum Respekt, dass wir zueinander sagen: Du glaubst an das eine, ich glaube an das andere. Das heißt nicht, dass wir nicht miteinander sprechen und nebeneinander leben und Freundschaften führen können; es heißt aber auch nicht, dass wir den Glauben des anderen übernehmen müssen!“

(rv 19.09.2016 sk)








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