2016-09-18 12:52:00

Papst geißelt Korruption und Ausbeutung


Papst Franziskus hat die Korruption in Gesellschaft und Wirtschaft beklagt. Bei einer Messe zum 200-jährigen Jubiläum der Vatikanischen Gendarmerie sagte er, es mache ihn betroffen zu sehen, wie weit das Phänomen der Bestechlichkeit verbreitet sei.

Der Betrüger liebe den Betrug und hasse die Ehrlichkeit, so Franziskus wörtlich. Er liebe Schmiergelder und zwielichtige Absprachen, die im Dunkeln erfolgen. Und das Schlimmste sei, dass sie sich auch noch für anständig hielten. Der Betrüger liebe das Geld und den Reichtum, doch Reichtum sei ein Götze. Dem Betrüger sei es egal, wenn die Armen mit Füßen getreten werden. Dieser organisiere im großen Stil „Sklavenarbeit“. Heute sei "Sklavenarbeit" zu einem üblichen Stil der wirtschaftlichen Führung von Unternehmen geworden, so der Papst.

Er dankte der vatikanischen Polizei für ihren Dienst und lobte, dass sie sich nicht in Versuchung führen ließen. Es mache ihn stolz zu wissen, dass die Vatikangendarmen gewohnt seien, auf unmoralische Angebote zu antworten: „Nein, das ist nichts für mich!“

Die Messe sollte eigentlich in den Vatikanischen Gärten stattfinden; wegen des schlechten Wetters wurde sie aber in die Petersbasilika verlegt. Die Vatikanische Gendarmerie wurden am 14. Juli 1816 gegründet und bestand damals aus 2280 Männern. 1850 wurde die Sollstärke auf 1648 Männer und 525 Pferde festgesetzt. Damals bekämpften die Gendarmen, neben ihren normalen Schutzaufgaben, vor allem das Brigantenwesen in den zum Kirchenstaat gehörenden Gebieten. Bei der tiefgreifenden Reform durch Papst Paul VI. blieben die Schweizer Garde und ein „zentraler Wachdienst“ erhalten. Letzter nahm 2002 wieder den alten Titel Gendarmerie an. Kaiser Wilhelm II. soll die Galauunifom der vatikanischen Gendarmen als die schönste in ganz Europa bezeichnet haben.

(rv 18.09.2016)








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