Zehn Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels beklagten am Freitag
die Einschränkung grundlegender Freiheiten in der Türkei. Sie appellierten in Frankfurt
an Bundeskanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker,
sich kompromisslos für Presse- und Meinungsfreiheit in dem Land einzusetzen, wie der
Börsenverein des Deutschen Buchhandels mitteilte. So auch der Autor Alfred Grosser,
er wirft die Frage auf, ob die augenblickliche Politik der Türkei es überhaupt erlaube,
weiter über einen EU-Beitritt zu sprechen. „Wenn jeder Journalist, der etwas kritisiert,
ein Terrorist sein soll und befürchten muss, keinen Anspruch auf einen fairen Prozess
zu haben, dann passt das nicht zu unseren Vorstellungen einer freien, demokratischen
Gesellschaft.“
Über 77.000 Menschen haben den Angaben zufolge die europaweite Online-Petition unter
www.freewordsturkey.de/petition unterzeichnet, die vom Börsenverein des Deutschen
Buchhandels, dem PEN-Zentrum Deutschland und Reporter ohne Grenzen initiiert wurde.
Seit dem Putschversuch im Juli hat sich die Lage für Medien- und Kulturschaffende
in der Türkei verschärft. Mehr als 130 Medienhäuser wurden geschlossen, darunter 29
Buchverlage. Über 110 Journalisten und Autoren sind derzeit inhaftiert.
(kna 16.09.2016 ah)
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