2016-09-14 13:02:00

Papst erlaubt Verehrung des von Islamisten ermordeten Priesters Hamel


Der von Islamisten in Frankreich ermordete Priester Jacques Hamel ist ein Märtyrer, der in seiner Heimatdiözese auch als solcher in den Kirchen in das Gebet aufgenommen werden kann. "Regt seine Verehrung an!", habe Papst Franziskus persönlich dem zuständigen Erzbischof von Rouen, Dominique Lebrun, mitgeteilt, wie dieser am Mittwoch vor Journalisten im Vatikan sagte. Lebrun hatte zuvor mit einigen Angehörigen Hamels und 80 Pilgern aus dem Bistum an der Frühmesse mit Franziskus in der Casa Santa Marta teilgenommen.

„Eine Besonderheit war nach der Frühmesse. Nachdem der Papst alle einzeln begrüßt hatte, sagte er zu mir: ,Du darfst ruhig ein Bild von Pater Hamel in der Kirche aufhängen. Denn er ist jetzt ein Seliger. Und wenn dir jemand sagt, dass du das nicht tun darfst, dann antworte ihm, dass dir der Papst persönlich die Erlaubnis gegeben hat.´ Ich möchte präzisieren, dass ich selber nicht um die Erlaubnis gebeten habe.“

Die Pilgergruppe aus Rouen brachte das Brevier von Jacques Hamel nach Rom mit, das fortan in San Bartolomeo auf der Tiberinsel aufbewahrt werden soll. Die Kirche ist dem Andenken an Märtyrer des 20. und 21. Jahrhunderts gewidmet. Ein weiteres Erinnerungsstück an den ermordeten Priester wird beim Friedenstreffen der Religionen in Assisi gezeigt, an dem auch Papst Franziskus nächste Woche teilnimmt: das Messbuch, das der Priester am 26. Juli benutzte, ehe Islamisten in die Kirche eindrangen und ihm die Kehle durchschnitten.

Seither herrscht Angst in der Diözese, so Erzbischof Lebrun. Die Katholiken in Rouen fürchten sich vor weiteren terroristischen Anschlägen nach dem islamistischen Modell. Die Schwester des ermordeten Priesters, Rosine Hamel, fand bei der Pressekonferenz in Rom ausgleichende Worte.

„Unsere muslimische Geschwister beten zum selben Gott wie wir. Er ist ein Gott der Liebe, Toleranz und der Solidarität. Es ist klar, dass diese jungen Leute meinen Bruder getötet haben im Namen eines Gottes, der tötet. Doch das ist nicht der Gott des Islam und auch nicht der Gott der Christen.“

Viele verängstigte Katholiken riefen beim Bischof an, um zu fragen, ob man überhaupt noch zum Gottesdienst gehen solle. Dieser habe alle dazu aufgerufen, die Kirchen zu besuchen. So habe er festgestellt, dass mittlerweile die meisten Gottesdienste mehr Besucher haben als früher.

„Mir kommen jene Worte Christi auf dem Kreuz in den Sinn: Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Ich denke, wenn die Dummheit der Menschen sich mit dem Wirken des Teufels verbindet, dann kann man nur auf den Beistand Gottes hoffen, was unser Pater Jacques getan hat.“

(rv 14.09.2016 mg)








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