2016-08-26 12:30:00

Indien: Opfer von Orissa warten immer noch auf Gerechtigkeit


Den Opfern der Massaker von Orissa (heute: Odisha) ist bis heute keine Gerechtigkeit widerfahren. Das beklagen Kirchenvertreter anlässlich des Jahrestages der Ausschreitungen gegen Christen in dem indischen Bundesstaat. Ende August 2008 waren mindestens 100 Christen getötet worden, die Regierung bestätigt bis heute nur 38 Tote. Nach Schätzungen wurden rund 5.600 Wohnungen geplündert und in Brand gesteckt, rund 300 Kirchen und Kultstätten wurden zerstört. Über 50.000 Christen suchten Zuflucht in den Wäldern und versuchten als Flüchtlinge der ethnischen Säuberung zu entgehen.

Der unlängst verstorbene indische Bischof von Orissa, Raphael Cheenath, habe sich sehr um die Opfer und ihre Angehörigen gekümmert, erinnert John Dayal von der „All India Catholic Union“. Sein Tod sei Anlass, auch an die vergessenen Opfer zu erinnern. 2008 habe es „eine Welle gezielter Gewalt gegen Dalit und tribale Völker“ gegeben, diese Menschen seien vor allem Christen gewesen. Darin seien damals auch Polizisten und Militärs involviert gewesen, allen sei vom Staat Straffreiheit garantiert worden. „Der verstorbene Erzbischof setzte sich sein Leben lang für Gerechtigkeit ein, doch im Zusammenhang mit vielen Verbrechen wird noch nicht einmal ermittelt. Wir müssen uns weiterhin um Gerechtigkeit bemühen,“ so Dayal.

(fides 26.08.2018 ord)








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