2016-08-23 11:23:00

Israel: Christlichen Schulen droht das finanzielle Aus


Die christlichen Schulen in Israel befinden sich nach Ansicht des Lateinischen Patriarchats in einer „beispiellosen Krise“. Den landesweit 47 kirchlichen Privatschulen mit 33.000 Schülern und 3.000 Lehrern drohe der „finanzielle Kollaps“, heißt es in einer Mitteilung des Lateinischen Patriarchats. Zum einen seien die staatlichen Zuschüsse für diese Schulen in den vergangenen sechs Jahren um 45 Prozent heruntergefahren worden. Zum anderen sei das Bildungsministerium der nach einem Schulstreik vom Herbst 2015 zugesagten Nachzahlung von umgerechnet 11,4 Millionen Euro bis heute nicht nachgekommen, so der Beitrag auf der Website des Patriarchats von Jerusalem.

An den von Katholiken, Orthodoxen, Anglikanern und Baptisten geführten Schulen werden christliche, drusische, aber auch jüdische Kinder und Jugendliche unterrichtet. Einer jetzt kurz vor Schulbeginn veröffentlichen Statistik zufolge, haben diese Privatschulen einen vergleichsweise hohen Standard. Die „Terra-Santa“-Schule in Akko gehöre in die oberste Kategorie des israelischen Bildungssystems, ein halbes Dutzend, etwa in Nazareth oder Haifa, rangiere in der zweiten Stufe.

Zwar hätten die Behörden den christlichen Privatschulen vorgeschlagen, sich ins israelische Schulsystem zu integrieren, hieß es weiter. Das hätten diese jedoch abgelehnt, aus Sorge, damit ihr Profil zu verlieren.

Das Patriarchat sprach in diesem Zusammenhang von einer Ungleichbehandlung. Denn das Unterrichtsministerium bezuschusse die orthodoxen jüdischen Privatschulen vollständig - und diese würden trotzdem ihre Autonomie behalten.

 

(kna 23.08.2016 ord)








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