2016-08-17 10:38:00

Brasilien: Eine Olympiade der Eucharistie


„Wir hatten eine Eröffnungsfeier mit mehreren tausend Menschen; das Fußballstadion war voll“: Bis hierhin könnte man noch denken, dass es um die Olympischen Spiele von Rio geht. Aber nein, die Rede ist von einem anderen Großereignis in Brasilien, dem Nationalen Eucharistischen Kongress. Er findet, wie uns der Franziskanerbischof Johannes Bahlmann von Óbidos berichtet, gewissermaßen am anderen Ende des Landes statt, in Belén im Mündungsgebiet des Amazonas. „Etwa hundert Priester und Bischöfe waren dabei. Man merkt einfach in der Stadt, dass es ein sehr schönes, auch ruhiges Klima ist. Vor allem ein spirituelles Klima, auch ein Klima des Gebets.“

Aber die Olympischen Spiele der Eucharistie sind nicht nur ein Fest der inneren Einkehr und Besinnung; es wird, wie Bahlmann berichtet, auch über die Bedrängnis der Indio-Völker im Regenwald gesprochen, deren Land von Großkonzernen bedroht wird.

Ureinwohner im Zentrum

 „Wir sind hier in Amazonien; also, es hat auch eine sehr große Bedeutung für das Amazonasgebiet. Wir sprechen vor allem auch von verschiedenen politischen und auch sozialen Problemen, die wir haben, und wir versuchen, auch durch diesen Kongress noch mehr Aufmerksamkeit auf Amazonien zu lenken. Papst Franziskus liegt sehr am Herzen, dass wir hier in Amazonien immer mehr auch die Situation hervorheben, um den Menschen hier zu helfen, aber auch Umwelt und Ökologie sind Fragen, die uns sehr beschäftigen und die wir ganz konkret angehen wollen. Also, es ist nicht so, dass wir uns begrenzt auf die Eucharistie im liturgischen Sinne beziehen, sondern wir gehen auch ein auf das konkrete Leben der Menschen hier in unserer Region.“

Dass eine der größten katholischen Ortskirchen der Welt gerade das etwas verschlafene Belén zum Ort des Eucharistischen Kongresses macht, ist kein Zufall. „In diesem Jahr feiert Belén vierhundert Jahre seiner Existenz, und das bedeutet gleichzeitig vierhundert Jahre der Evangelisierung hier. Wir sind hier in einer sehr religiösen Stadt; es ist die Hauptstadt des Bundesstaates Pará, sie hat etwa zwei Millionen Einwohner. Wir haben hier sehr christliche Fundamente in der Gesellschaft; vor allem wird hier die Muttergottes von Nazareth sehr verehrt, und zu ihrem Fest kommen jedes Jahr im Oktober Millionen von Menschen.“

(rv 17.08.2016 sk)








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