2016-08-16 14:04:00

Simbabwe: Rassismus gegen Weiße noch präsent


Einerseits, andererseits in Simbabwe: Einerseits protestieren in diesen Wochen viele Menschen auf den Straßen gegen den Präsidenten, Robert Mugabe. Der 92-Jährige will nicht von der Macht lassen, doch wirtschaftlich hat er das Land in einen Abgrund geführt. Andererseits aber genießt Mugabe dennoch eine große Beliebtheit in Simbabwe - und das hat auch mit Rassismus zu tun. Wohlgemerkt: einem Rassismus gegenüber Weißen und dem Westen. Das sagt uns Schwester Aurelia Rodrigues, die als Missionarin in Chegutu tätig ist. „Ich selber bin nicht eine Weiße, aber ich spüre diesen Rassismus (gegen Weiße). Die tiefen Wunden der Kolonialzeit sind der Grund für diese Einstellung, und das führt dazu, dass es auch weiterhin eine große Distanz zwischen Weißen und Schwarzen hier gibt.“

Eine Distanz, die Mugabe kräftig für seine Zwecke ausgenutzt hat. So organisierte er etwa, um seiner Popularität aufzuhelfen, vor ein paar Jahren eine „Vertreibung der weißen Farmer“ - für Schwester Aurelia eine Katastrophe in doppelter Hinsicht:

„Mit der Vertreibung sind auch die landwirtschaftlichen Techniken verschwunden. Es fehlt an Knowhow. Das Land liegt also brach, ohne das es jemand bearbeitet. Deshalb leidet die Bevölkerung auch an Hunger - nicht nur wegen der Dürrekatastrophe, sondern auch weil es an Fachkräften fehlt. Wir sind nicht in der Lage, genug Nahrung für unser Land zu produzieren.“

Die Menschen in Simbabwe seien relativ friedlich, und da es in den Nachbarländer Krieg gab oder noch gibt, scheuen sich viele davor, sich an den Protesten gegen Mugabe zu beteiligen, erläutert die Missionarin. Für Mugabe, den alten Fuchs im Präsidentenpalast, ist das eine gute Nachricht.

(rv 16.08.2016 mg)








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